GOOD-BYE GERMANY!
Mittlerweile bin ich nun schon fast zwei Wochen in Sydney!
Es ist also dringend Zeit etwas von mir hören zu lassen..
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Nach einem Sonntag "out of order" und einem leicht stressigen Montag, den ich ohne die Hilfe meiner Family wohl nie auf die Reihe bekommen hätte (NOCHMALS VIELEN DANK an dieser Stelle), viel Ärger mit der Deutschen Bahn und einigen Schweißausbrüchen, erreichte ich doch noch rechtzeitig den Flughafen.
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Einige Stunden später, erreichte ich Bangkok, wo ich 13,5h Aufenthalt hatte und nach weiteren 6h Flug landetet ich endlich in der Stadt, die für die nächste Zeit meine Hemiatstadt werden sollte: Hello Syndey, here I am!
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WELCOME TO SYDNEY
Für die ersten Tage hatten wir ein Hostel in Kings Cross gebucht. Das günstigste, das wir finden konnten, sofern man in dieser Stadt etwas als günstig betitteln kann. Für dieses Hostel hatten sich scheinbar noch mehr Freiburger entschieden, wie sich die Tage über herausstellte. So waren wir schnell eine kleine Gruppe.
Sydney hatte uns im Übrigen mit 13 Grad und Starkregen empfangen, was für die nächsten 4 Tage so bleiben sollte.
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Am Donnerstag war auch schon unser erster Unitag. Wir hatten einen "orientation day", free BBQ (oder "barbie" wie es die aussies nennen) auf dem Campus und schrieben uns später für die Kurse ein. Ein mindestens so großes Chaos wie an der PH. Heimweh kam also gar nicht erst auf.
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Freitag, Samstag und Sonntag brachten wir mit Zimmersuche zu... Ein Szenario zum Verrückt werden in dieser Stadt, aber wir kämpften uns tapfer durch. Wer denkt, der freiburger Wohnungsmarkt wäre hart, war noch nie in Sydney! ;) Studenten zahlen zwischen 120 - 150 AUD in der Woche für einen "shared room". Wenn man Glück hat, teilt man sich diesen Raum dann nur zu zweit, meistens aber zu viert. Generell werden in Wohnungen überall dort noch Schlafplätze (ich verzichte bewusst auf das Wort "Bett") hingestellt, wo es "Platz" gibt.
Man muss sich also daran gewöhnen, dass in einer 3 Zimmer-Whg. 12 Menschen leben, neben dem Herd noch zwei Betten stehen und vielleicht auch jemand auf dem Balkon wohnt. Das ist Sydney! Die Stadt ist nunmal beliebt, die Mieten sind hoch und Studenten oder Backpacker wollen unbedingt hierher, also zahlen sie auch.
Am Montag war dann unser erster richtiger Unitag an der ACU (Australian Catholic University) in Strathfield. Es hat endlich aufgehört zu regnen, also konnten wir den Campus ein wenig unter die Lupe nehmen. In Australien ist es üblich, dass sich eine Veranstaltung aus einer einstündigen "lecture" (Vorlesung) und einem 1,5h "tutorial" zusammen setzt, in dem die Inhalte der Vorlesung tiefer erarbeitet werden.
Ich belege montags einen Kurs zu "physical development, health und physical education" sowie einen Kurs zu "Indigenous Peoples and Cultures". Der erste Kurs wird eigentlich über die Dauer von 2 Semestern angeboten. Im Moment liegt der Schwerpunkt auf "p.e.", also Sport. Er richtet sich an primary teacher, somit bin ich eigentlich falsch dort, aber der Kurs ist ziemlich lustig und wir betätigen uns immerhin ein bisschen sportlich. Gestern haben wir draußen "Sport gemacht", wobei man sagen muss, dass wir -glaube ich- ein anderes Verständnis von Sporttreiben an der Uni haben. Die Studenten kamen teilweise in Jeans und Stiefeln und das oberste Ziel bestand darin, nicht schmutzig zu werden. Eine Sporthalle gibt es nicht, Umkleiden haben wir auch vergeblich gesucht und Sportgeräte sind nonexistent. In einer rostigen Garage fanden wir ein paar staubige Bälle und Schläger, aber die hat wohl schon ein weilchen keiner mehr benutzt. ;)
Dennoch war das Sport-tutorial total witzig und wir haben viele "Aufwärmspiele" gespielt. Dadurch sind wir in Kontakt mit australischen Studenten gekommen.
Im Zweiten Kurs geht es vor allem um die Geschichte der Ureinwohner Australiens und was dies für die Erziehung bzw. den Umgang mit Kindern in der Schule in Australien bedeutet.
Ganz genau weiß ich noch nicht, was mich hier alles so erwartet, aber es macht auf alle Fälle Spaß. Die Anforderungen sind relativ hoch, bei weitem höher als bei uns und es ist üblich, dass sie aussies nur zwei oder drei Kurse belegen. Der Workload ist relativ hoch und es wird erwartet, dass die Studenten zu Hause relativ viel für die Seminare selbständig tun. Freitags habe ich noch einen Kurs zu "Australian History und Culture", der von der Koordinatorin des Programms geleitet wird und nur für uns "incomings" ist. In diesem Kurs lernen wir hoffentlich jede Menge über das Land und werden auch Ausflüge in der Stadt machen.
Generell muss man sagen, dass an der Uni sowohl die Dozenten als auch vor allem die Studenten sehr freundlich und hilfsbereit sind und uns alle mit offenen Armen und einem offenen Herz empfangen! Bei Gruppenarbeiten werden wir sehr gut aufgenommen und die Studierenden versuchen, uns zu integrieren.
Gestern war übrigens Feueralarm an der Uni. Es war total lustig, weil keiner Lust hatte sich zu bewegen und irgendwie einfach mal alle in der Bibliothek sitzen geblieben sind. Die Seminare wurden abgebrochen und die Feuerwehr stand im Hof mit Sirenen und Blaulicht und dann kam die Durchsage, dass es ein Fehlalarm sei. Wie gut, dass wir faul waren und sitzen geblieben sind. :)
Achja, Maria und ich sind letzen Mittwoch in ein long-term-stay-hostel in Glebe, einem Vorort von Sydney gezogen. Wir wohnen im Moment in einem 4er Zimmer, das wir uns mit einer Dänin und einem Franzosen (der zwischenzeitlich durch eine Engländerin ersetzt wurde) teilen. Vom rooftop des hostels aus hat man einen gigantischen Blick auf die Skyline der City und zum Wasser ist es auch nicht weit... Wir wissen aber nicht, ob wir hier wirklich bleiben wollen, da man nichts an Privatsphäre hat und leider auch keinen Schreibtisch oder ähnliches, um Dinge für die Uni zu machen.
Aber für den Anfang ist es ganz okay.
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Zur Feier des Tages sind wir mit der Ferry nach Manly gefahren, einem Stadtteil weit außerhalb von Sydney mit einem traumhaften Strand. Leider ist es zum Baden noch zu kalt, aber vielleicht wird es diese Woche etwas.
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Am Wochenende haben wir an einer "Free Tour" mitgemacht, bei der man 3h durch die Stadt spaziert und an vielen wichtigen Touripoints vorbeikommt. Am Ende wurden wir zu einem Punkt gebracht, von dem aus man einen traumhaften Blick auf Opera House und Harbour Bridge hatte. Es war wirklich toll!!!
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Die nächsten Schritte heißen nun Job finden (ein ebenso großes Chaos wie Wohnunssuche ;) ) und vollens an der Uni ankommen... Ansonsten warten was das Leben down under mit einem so vor hat.
Man stößt immer wieder auf Herausforderungen, aber genau deshalb bin ich hier und ich bin froh und glücklich, hier sein zu dürfen!
Ab nächster Woche Donnerstag habe ich Praktikum in einer Schule.
Ich schreibe euch dann wieder, wie mein erster Schultag war!
Bis dahin habt ihr nun eine Kurzfassung der ersten 14 Tage erhalten und wisst, dass es mir gut geht!
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Ich denke an euch und schicke euch liebe Grüße aus Sydney!
Eure Melli