Mittwoch, 29. Februar 2012

I'm leaving on a jet plane, don't know when I'll be back again

"Closing Time... Every new beginning comes from some other beginning's end..."  (Semisonic)

It's time to leave...backpack is pretty much packed... maybe "too much" packed... 
Heading to the airport soon...

I'm heading home for good! After almost 8 months of travelling and studying in Sydney, it's time to go back "home" and back to university.

The time that I've had in Australia, New Zealand and Southeastasia was just WONDERFUL!
I've experienced so many unbelievable things, I've met so many awesome people along my way... Some went this way with me for just a very short time, some other for a longer time.

All in all that I can say at the end of this wonderful time is that I'm absolutely glad for having such a wonderful time! It is precious and a very special gift and not everybody is given that amazing chance to live a life as I do.

I think I grew during my stay abroad, I changed my way of thinking somehow and I learned to see the world - this beautiful planet - with other eyes.


Thanks to all of you, who made this time so special!!!



Gemeinsam unterwegs



Wir sind gemeinsam unterwegs
auf einer Reise durch die Zeit.
Wir steuern unser kleines Schiff
im großen Meer der Ewigkeit.


Solang wir noch Matrosen sind,
drehn wir die Segel in den Wind,
und scheint die Zeit auch stillzustehn,
bald sind wir selber Kapitän.




Den bunten Träumen hinterher,
und ist die See auch noch so schwer,
wir hoffen, dass der Sturm sich legt,
damit das Schiff nicht untergeht.


Am Ziel der Reise irgendwann
kommt unser Schiff im Hafen an.
Wir laufen ein mit letztem Schwung,
beladen mit Erinnerung.

(Rolf Zuckowski)








GOOD - BYE ASIA


Dienstag, 28. Februar 2012

Bangkok - Ayutthaya - back to Bangkok

Liebe Freunde der Sonne,

einer meiner letzten Eintraege auf diesem Blog bezueglich meiner Reise in Australien, Neuseeland und Asien...

"Football"s coming home" soon (Friday, 8 June 2012), and so do I (but a bit earlier than the UEFA EURO 2012)!  :-) About 11hours left for me to enjoy Bangkok and say good-bye to this wonderful place and my entire time as a traveler...
Damn, das war die falsche Sprache, sorry, das kam so von der Hand...


... back to Bangkok I

Von Malaysia ging es als zurueck nach Bangkok, in welchem ich mich mittlerweile schon sehr zu Hause fuehle und welches mir mittlerweile doch bereits sehr vertraut ist, nachdem ich nun insgesamt doch einige Tage in dieser Stadt verbracht habe...

Am Flughafen, das RIESEN CHAOS, das fuer einen Samstagmittag voellig normal ist, da alle "western people" und alle anderen Wohlhabenden fuer das Wochenende nach Bangkok kommen, deshalb stand ich dann grad mal 2 Stunden in der Immigration-Schlange.

Als Wiedergutmachung lernte ich dort immerhin Chester kennen der mich netterweise in einer Limousine in die Stadt mitnahm... Na dafuer steh ich naechstesmal doch gerne nochmals 2Stunden an... 

Im Hostel lernte ich dann spontan eine Englaenderin und einen Amerikander kennen und der Plan fuer den Abend wurde aus "ich geh frueh zu Bett" zu "ich habe einen wunderbaren Abend mit den beiden auf der Khao San Road (auch wenn ich diesen Platz eigentlich hasse)"...
Wir waren essen bei Max, einem Kartentrickser, in dessen "restaurant" ich mittlerweile Stammgast bin... Es war schoen, zurueck zu kommen und Max und sein Staff haben sich sehr gefreut, mich zu sehen!




Ayutthaya - City of Gorgeousness


 Am naechsten Morgen ging es dann mit dem Zug nach Ayutthaya, einer Stadt ca 75km noerdlich von Bangkok. Ayutthaya ist historisch gesehen eine sehr wichtige Stadt und sehr sehr schoen, um sie anzuschauen.
Als ehemalige Hauptstadt des Koenigreichs Siam findet man dort unglaublich viele Tempelruinen aus der fruehen Kaiserzeit. Die Stadt liegt direkt am einem Fluss und das alte Stadtzentrum liegt aus einer Insel. Die meisten alten Tempelanlagen lieben vorwiegend auf der Insel, waehrend sich die neueren Tempelanlagen hauptsaechlich auf der anderen Seit des Flussufers befinden. Durch seine Lage am Wasser wird Ayutthaya oft "Venedig des Ostens" genannt.

Die Stadt, die 1776 von den Birmesen erobert und komplett zerstoert wurde - welches gleichzeitig  den Untergang des Koenigreiches darstellte - wurde zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Ueberall finden sich Schauplaetze der Schlachten wieder, so auch am Platz des zerstoerten Koenigspalastes. Nach dem Untergang Ayutthayas gruendete Koenig Phuttayodfa Chulalok die neue Hauptstadt Bangkok und liess dort die Kopie des Palastes - The Grand Palace" errichten. 

 Nach der grossen Flut in Ayutthaya (Oktober / November 2011) sind viele der historischen Tempelanlagen vom Einsturz bedroht oder zumindest nicht mehr sicher. Dennoch koennen viele weiterhin besichtigt werden, grosse Teile sind jedoch abgesperrt!  Generell sind die Auswirkungen der Flut noch an sehr sehr vielen Stellen zu sehen...


Ich hatte mir eigentlich vorgenommen, in Ayutthaya zu einem Elefantenzentrum zu gehen, da ich UNBEDINGT Elefanten sehen - und sollte es nicht zu touristisch sein auch reiten -  wollte, jedoch wurden aufgrund der Flut die Elefanten zu einem anderen Ort gebracht und kehrten bislang noch nicht zurueck, da Ayutthaya im Laufe der naechsten Zeit eine neue Flut erwartet.

Der nahegelegene Fluss verleiht der Stadt ein traumhaftes Flair, jedoch stehen alle Haeuser und Gebaude, auch all die Tempelanlagen, viel zu nah am Wasser uns werden somit sehr schnell ueberschwemmt.

Es war sehr angenehm, das hektische Bangkok zu verlassen und in Ayutthaya fanden sich kaum Touristen vor. Ich persoenlich kan nicht verstehen, wie sich viele Touristen diesen traumhaften Ort entgehen lassen und meinen, nach Bangkok haetten sie Thailand gesehen!
Ayutthaya ist komplett anders als Bangkok und viel viel schoener und beherbergt so unglaublich viel Kultur und Geschichte, womit Bangkok einfach (schon alleine aufgrund der historischen Begebenheiten) nicht mithalten kann!

Zwar findet man auch hier viele Tempel mit ordentlich Gold und Stuck und pipapo, jedoch lange nicht so ubertrieben wie in Bangkok, indem alles auf Prunk und Macht und Reichtum ausgelegt ist.

Am ersten Tag machte ich eine Bootstour, da dadurch die Tempel viel besser zu erreichen waren und lernte dabei Mike aus Irland kennen, der im selben Guesthouse war wie ich. Ein weiterer angenehmer Punkt im uebrigen: Ayutthaya ist SO billig im Vergleich zu Bangkok!!! Die Menschen in Ayutthaya sind dazu alle sehr freundlich. Hilfsbereitschaft steht hier weit vor Eigenprofit und jeder hilft die weiter, falls Du zwischen all den Tempelrouinen verloren gegangen sein solltest.

Am Abend im Guesthouse bekam ich Nesselsuch - vermutlich von der Hitze und den vielen Insektenstichen (DER EINZIGE NACHTTEIL AN AYUTTHAYA!!!) und die Dame des Gaestehauses schmierte mich mit einem eigens hergestellten Tigerbalm ein und gab ihn mir fuer die Nacht mit auf mein Zimmer... So viel Freundlichkeit beruehrt im Herzen, weil man weiss, dass diese Menschen es wirklich gerne und von Herzen tun!!!


Die Begegnung mit Mike war eine der schoensten und wertvollsten Begegnungen auf meiner gesamten Reise! Mittlerweile gegen Iren eigentlich sehr abgeneigt, entpuppte sich "dieser Ire" als ein sehr sehr netter mit unglaublichem Charakter.  Ins Gespraech kamen wir eigentlich erst so richtig, weil ich erwaehnte, dass ich 10 Tage meditierte und er Selbiges in Chiang Mai und Englang gemacht hat...

Wir verbrachten den naechsten Tag gemeinsam und besuchten unglaublich viele der historischen Staetten in Ayutthaya. Um 07.00Uhr morgens zogen wir los, da es um diese Uhrzeit noch kuehler war - Ayutthaya ist SO UNGLAUBKLICH HEISS!!!- und gingen den ganzen Tag durch das Stadtzentrum von Tempelanlage zu Tempelanlage.
Waehrend 7h Sightseeing trafen ingesamt genau 5 Touristen und das waren alles "Touristen der angenehmen Art". Ansonsten wirkten die Staetten wie ausgestorben, was sie noch viel schoener machte.


Wir besichtigten den riesen grossen liegenden Buddha, machten eine typisch buddhistische "Opfergabe" mit Blumen, Raeucherstaebchen und Goldpapier, welches auf eine kleine Buddhastatue geklebt wird, und haben nun hoffentlich ein restliches gleuckliches Leben. :D

 Am Nachtmittag besichtigten wir den "Wat Yai Chai Mongkon" - eine sehr alte Tempelanlage mit einem Chedi aus der Zeit König Naresuans (1590–1605) - , von welcher anfang Januar in den Tagesthemen berichtet wurde, da Forscher herausgefunden haben. dass das Wasser, welches nach der Flut 4 Wochen in der Tempelanlage stand, den Untergrund derart aufweichte, dass der Chedi beginnt, sich zur Seite zu neigen... Diese Tempelanlage war im Uebrigen die einzige, die von Touristen ueberlief... Schade, dass sie alle nur dorthin fahren und sich nicht die Zeit nehmen, das restliche und so viel schoenere Ayutthaya zu besichtigen.


 Am Spaetnachmittag war es fuer mich dann auch schon wieder an der Zeit, den Zug zurueck nach Bangkok zu nehmen. Es war eine wunderschoene Zeit - wenn auch viel zu kurz- in Ayutthaya und es war definitiv einer der schoensten Plaetze, die ich in den letzten 8 Monaten besichtigt habe!!! Der Zug fuhr zurueck durch wunderschone gruene Landschaften mitten im Nichts... Man muss einfach nur die Haupttouristenattraktionen verlassen, um die wahre Schoenheit eines Landes kennen zu lernen.








... back to Bangkok again
Mir blieben somit also nochmals 2 Tage in Bangkok, bevor es zum letzten - zum wirklich LETZTEN MAL- heisst: Koffer packen und Abschied nehmen... I'm heading home for good...


Meinen Besuch beim "Tempel der Daemmerung" habe ich getrost aus meinem Plan gestrichen. Ich bin mit Tempeln totally durch und wollte die schoenen Eindruecke nicht durch die Besichtigung eines Protzgebaeudes" und Touristenmagneten ueberdecken.


Ich genoss den Tag mit Nichtstun,... Faehre fahren... durch die Stadt bummeln, die Kultur einsaugen... liess mich mit einer Thaimassage und Fussreflexzonenmassage verwoehnen und schaute mal wieder bei Max vorbei...


 Am Abend gab es in meinem Hostel dann "Yummy E-san Food", genau wie am allerersten Abend, als ich im Januar in Bangkok ankam, nur diesmal in einer etwas kleineren Runde als das letzte Mal... Alles endet, wie es begann!!! 


E-san ist das traditionelle Essen in den noerdlichen Regionen Thailands. Es ist in der Regel sehr scharf, aber sehr lecker. Traditionell thailaendisch sitzen alle an einem Tisch und generell werden alle Mahlzeiten miteinander geteilt...





So, bevor ich nun meine letzten Stunden im Internet verbringe... geh ich nochmals schnell raus und geniesse Bangkok ein ALLERLETZTES MAL!


Ich freue mich auf euch!!!


ALLES LIEBE

eure Melli

Donnerstag, 23. Februar 2012

Malaysia - ein wunderbares Land zwischen West und Ost

Malaysia

Die Idee nach Malaysia zu reisen, entstand in erster Linie daraus, dass mein Thailandvisum einen Tag vor meinem Rückflug nach Deutschland ablief und ich keine Lust hatte, mir den Aufwand und die Kosten (wäre beides eigentlich nicht so übertrieben groß gewesen ;-) ) einer Visumsverlängerung anzutun und ich von Mario wusste, wie begeistert er von Malaysia war...
Trotz Monsun in den östlichen Gebieten gäbe es in Malaysia sicherlich irgendwo einen Platz an einem schönen Strand, an dem wir uns noch ein wenig Sonne vor der Rückkehr in den Winter gönnen können.


Kuala Lumpur – Batu Caves - KLCC



 Leider begrusste uns hier in KL erst mal der Regen, aber der legte sich im Laufe des Abends wieder, jedoch ist das Wetter in gesamt Malaysia relativ unbeständig. Die ersten zwei Tage verbrachten wir somit ein wenig planlos in Kuala Lumpur und besichtigen ein wenig die Stadt und die nahegelegenen „Batu Caves“. 

Die Batu Caves beherbergen in der „Tempel Cave“, die man durch 272 Stufen erreicht, an deren Fuß eine 43m hohe Murga (die höchste der Welt!!!) Statue steht, einen Hindu Tempel und viele Altare. 


Während „Thaipusam“, einem der wichtigsten hinduistischen Feste, welches wir leider um wenige Tage verpasst haben, kommen deshalb jährlich bis zu 800.000 Menschen an diesen Ort gepilgert und betrachten die masochistischen Rituale. Wir haben von diesem ganzen Spektakel leider nur noch die Hinterlassenschaften und den ganzen Müll der Besucher miterlebt, was den Gesamteindruck der Höhlen leider ein wenig schmälerte, aber dennoch waren sie wirklich beeindruckend und den „Aufstieg“ bei brütender Hitze absolut wert! Auf den Treppen und im inneren der Höhle gibt es hunderte von Affen, die versuchen, die alles aus den Händen zu schnappen, was nicht niet- und nagelfest ist...



 Wir bummelten ein wenig durch den „City Forest“, vorbei an riesigen Skyscrapers zu den beiden „Twin Petrona Towers“, die bis 2004 die weltgrößten Hochhäuser waren... Ach ja, miteinander verbunden werden die beiden Türme durch eine Brücke im 41. Stock!!!
Von dort machten wir noch einen kurzen Abstecher zum KLCC, einem Shoppingcenter und während Annika ein wenig shoppte, meditierte ich am See... (Zu viel Großstadt! :-) )


Kuala Lumpur spiegelt die „Multikulturalität“ des ganzen Landes (soweit ich das bislang beurteilen kann) sehr gut wieder. Hier stehen buddhistische und hinduistische Tempel neben Kirchen und Moscheen, westliche Backpacker wohnen in „Chinatown“ und gehen essen in „Little India“. Das westliche Shoppingcenter steht neben zwei Skyscrapern, die traditionell islamischen Symbolismus widerspiegeln und auf den Straßen gehen „westlich gekleidete“ Touristen und Einheimische neben Burkaträgern einher, ohne einander dumm anzuschauen... Andersartigkeit scheint hier akzeptiert und wertgeschätzt zu werden, vielleicht täusche ich mich aber auch... Das wäre sehr schade!!!





Pulau Pangkor

Am nächsten Tag ging's dann auch weiter Richtung Insel. Auf Pulau Pangkor, einer relativ kleinen Insel ca. 4h (mit dem Bus) nordwestlich von KL, hofften wir auf unseren Strandurlaub. Die Überfahrt mit der Fähre war sehr schön und die Insel wirkte sehr ruhig und „ein wenig zurück“. Im Gegensatz zu den großen Schwestern an der Ostküste und zu Langkawi hat hier der Massentourismus noch nicht so groß Einzug gehalten. Hier wird noch auf Fischerei gesetzt und so fahren wir zunächst an einem sehr idyllischen (leider übelriechenden Fischerdorf) vorbei, an dessen Küste bunte Boote munter auf dem Wasser tanzen).
Die Hauptsaison lässt auf Pangkor noch auf sich warten und die ganze Insel ist gerade dabei, aus ihrer Winterstarre zu erwachen. Es wird gerade mit dem Frühjahrsputz begonnen, somit ist es hier und da leider noch ein wenig schmutzig, aber für unsere Ansprüche ganz in Ordnung. Der Strand könnte jedoch ein wenig säuberer sein. Auf dem ganzen Sandstreifen an der Nipah Bay liegt Muell und auch im Wasser treibt Abfall... Wir verbringen den Nachtmittag am Strand und abends treffen wir tatsächlich ein paar Touristen auf der Straße. Das Dorf ist sehr suss. Eigentlich gibt es hier sozusagen nichts. Ein paar Gästehäuser, ganze 3 (!) Tante Emma Läden und sogar ein Internetcafé – deutlich mehr als man erwartet. In „Pangkor Town“ an der Fähre gibt es sogar einen ATM... Insgesamt wohnen angeblich 25.000Menschen auf Pangkor, ich glaube, es wurden die Touristen zur Hauptsaison gezählt.

Nachts beginnt es so zu regnen, dass am nächsten Morgen auf dem Sandplatz hinter dem Haus das Wasser steht. Somit wird aus dem Morgen am Strand ein Morgen im Bett, aber das tut allen gut. Als ich mein Frühstück vom Balkon holen möchte, grinsen mich dreist fünf Affen an... Verwunderlich, dass sie nicht noch einen Milchbart von meiner Sojamilch haben... Die fiesen, fiesen Viecher!!!


Mittags kommt doch noch die Sonne zum Vorschein und wir gehen zur nahegelegenen „Coral Bay“, die direkt hinter der nächsten Kurve liegt. Der Strand hier ist sehr viel schöner und ein wenig säuberer, wenn auch immer noch Muell im Wasser schwimmt. Weiter draußen kann man den Booten zuschauen, wie sie Anchovis fischen und mit der Zeit klart sich sogar der Himmel ein wenig auf. Zur Überraschung bekommen wir noch einen schönen Sonnenuntergang und genießen diesen Spontan in einem Strandcafé. 





Pulau Penang
Zwei Tage auf Pangkor waren dann doch ausreichend, und das unser eigentliches Ziel „Langkawi“ heißt, geht es weiter nach Norden zur nächsten Insel. Auf Penang, das als „Kulturzentrum“ Malaysias gilt, soll es das beste Essen geben. Grund genug, um wenigstens eine Stippvisite dort einzulegen und ein bisschen Kultur muss ja auch sein! ;-)


Georgetown

In Georgetown, einem der Hauptbackpackerpunkte auf der Südostasienroute, gab's erst mal Indisch, Indisch, Indisch... Leider lange nicht so gut, wie in meinem indischen Restaurant in Sydney, aber das war einfach auch weltklasse

Durch Zufall trafen wir am ersten Abend Nadja (aus dem Meditationszentrum) wieder, was mich sehr freute!
Mir persönlich war es in George Town VIEL ZU heiß und ich wollte so schnell wie möglich wieder weg. Abends entfaltete sich jedoch dann der ganze Charme dieser Stadt und sie entpuppte sich als doch "ganz nett". Little India ist relativ groß und „ein bisschen zu viel“, aber es ist sehr schön, sich die ganzen unterschiedlichen kulturellen Einflüsse um die Nase wehen zu lassen.

Leider machte das Wetter uns einen Strich durch die Planung mit Langkawi und somit beschlossen wir, wohl auf Penang zu bleiben, auch wenn das nicht unbedingt für überwältigende Strände bekannt ist. Sollte das Wetter nicht mitmachen, bietet diese Insel wenigstens andere Dinge... Dennoch machte sich zunächst Enttäuschung breit, da aus dem erhofften Strandurlaub nichts wurde...


 Nach einem „halbtägigen Ausflug“ in ein Luxusressort, in welches wir sozusagen geschleppt wurden und wo wir gerne „Zaungast“ oder auch Liegestuhlgast waren (mehr Informationen werden hierzu nicht öffentlich preisgegeben, vielleicht will ich ja mal Bundespräsidentin werden [was für ein unglaublich schlechter Witz über die deutsche Politik]), spielte mir am nächsten Tag mal wieder mein Magen (WIE OFT BITTE NOCH???) einen bitteren Streich, weshalb wir zunächst in einem Backpacker, „der nicht ganz besten Art“ stecken blieben, in welchem wir eigentlich nur eine Nacht bleiben wollten. Bei 32C im Zimmer und der Toilette auf dem Balkon macht Krank sein einfach mal so gar keinen Spaß und diesmal hat es mir wirklich die Fuesse unter dem Boden weggezogen...
 
Da machte dann die Ganze Reiserei keinen Spaß mehr – außerdem habe ich in den letzten 7 Monaten so langsam genug heruntergekommene Hostel bewohnt – und irgendwie war alles einfach ein wenig ein „Downer“... 

Zur Abwechslung oder auch zur Abkuehlung regnete es hin und wieder mal ein bisschen oder auch ein bisschen viel... Und wenn ich schon krank war und nicht an den Strand gehen konnte, so kam dann das Wasser einfach zu uns...
Was fuer ein Service! "Strand" vor der Haustuer... So werden in George Town also immer die Strassen gereinigt...




Luxusurlaub zum Abschluss einer Rucksackreise 

 Immerhin kamen Annika und ich doch wieder auf einen grünen Zweig in Sachen Strandurlaub und wir beschlossen, uns für die letzten 4 Tage noch ein wenig Luxusurlaub am Strand zu gönnen. Um nicht im vollen Wahn zu leben, wohnen wir jetzt „nur“ an einem „Nebenstrand“ und nicht am „berühmten Batu Ferringhi“, Penangs bestem Strand, der von Anfang bis Ende von Luxus Ressorts gesäumt ist, aber hier haben wir dafür Privatsphäre und teilen den hoteleigenen Strand mit geschätzten 200 Gästen weniger!!!


Nach 23 Tagen wieder eine Dusche mit warmen und wirklich fließendem Wasser und ein Bett, dass wirklich ein Bett ist... Frische, gut riechende Bettdecken und weiche Handtücher... Das ist nicht nur Luxus, das ist einfach UNBEZAHLBAR!!!
Somit lassen wir uns jetzt noch ein wenig die Sonne auf den Bauch scheinen und essen uns am Frühstücksbuffet voll...


Es wurde zwar leider nichts aus Bungalow am weißen Strand,  
aber so lässt es sich hervorragend leben!!!

Ich denk an euch, wenn mich die Sonne auf der Nase kitzelt und schicke euch ganz viel Wärme!

Das Luxusleben eines Backpackers ist kein schlechtes Leben!!!



Die letzten Tage waren sozusgaen perfekt... Ich bin immer noch am Kränkeln – Magen und Angina wechseln sich täglich, oder auch halbtägig, - ab, aber im Großen und Ganzen macht Krank sein im Hotel mit sauberem Bett und Bad mehr Spaß als irgendwo anders. Und trotz allem ließen sich Strand, Pool und Frühstücksbuffet ausreichend genießen...






Somit begannen die Tage morgens um 7.00Uhr mit Yoga im Sonnenaufgang am Strand, um 08.00Uhr Schwimmen oder Fitnessraum und um 09.00Uhr wurde die eineinhalbstündige Schlacht mit dem Frühstücksbuffet aufgenommen, dass nicht verlassen wurde, so lange noch irgendwo im Magen ein kleines bisschen Platz war. Bei so viel Luxus muss man ja nicht unnötig Geld für ein Mittags- oder Abendessen ausgeben. :D 

Danach wurde sich nur noch bewegt, um an den Strand oder ins Bett zu kommen...


Pulau Penang va Kuala Lumpur back to Bangkok


 Viel zu schnell war es dann auch wieder Zeit, sich schliesslich vom Luxusurlaub, von Penang, von Malaysia und schlussendlich auch von Annika zu verabschieden...
Meine letzten Tage als "Weltenbummler auf der Suche nach sich selbst" sind gezaehlt und fuer mich ging die Reise weiter bzw. zurueck nach Bangkok...

Mit einem "Luxusbus" (Malaysia ist einfach KLASSE!!!) ging es zurueck nach KL... Im Hostel war mir ueberhaupt so gar nicht nach schlafen zu Mute, weshalb ich "schnell" noch Sternegucken auf der Dachterrasse wollte... Dort sass eine ganze Gruppe und ein Franzose spielte einfach so wunderbare Musik auf seiner Gitarre, dass ich morgens um fuenf irgendwie immer noch dort sass... Doof, dass es um 07.00Uhr zum Flughafen ging, aber schlafen kann man auch wann anders... 

Hejdå Annika, hejdå Malaysia!  Tack för en av livets mest underbara upplevelser!!!







DIE GROSSE WEITE WELT... NACH 10 TAGEN SCHWEIGEN EIN EINZIGER SCHOCK!!!

Surat Thani - Phuket - Patong Beach - Phuket - Und ab nach Malaysia

Zum Zeitpunkt, zu welchem ich diesen Bloggeintrag schreibe, ist es 05.45 am und ich sitze im Badezimmer unseres Hotelzimmers. Annika schläft tief und fest, draussen rauscht das Meer uns die ganze Insel scheint noch zu schlafen. Leider ist es noch dunkel, deshalb ist es noch nichts mit Yoga am Strand, aber die Sterne heute Morgen waren schön! ;-)

apropos, Hotelzimmer - ja, ihr habt richtig gehört - wir gönnen uns zum Abschluss meiner Backpackerreise, in denen ich die letzen vier Montate (abgesehen von 2 Wochen in der Schwedischen Kirche in Sydney und 11 Nächten im Kloster) in Hostels, Nachtbussen, Nachtzuegen oder Autos verbracht habe, noch 4 Tage „Luxusurlaub“ am Strand auf der Insel Penang in Malaysia!

Aber ich beginne am Besten dort, wo ich zuletzt aufgehört habe, nämlich nach meinem Klosteraufenthalt.


Vom Meditationszentrum aus ging es erstmals noch mit einem grossen Teil der gesamten Gruppe zum Haupttempel „Wat Suan Mokkh“, wo wir fruehstueckten (und wie lecker!) - ausserdem gab's am Highway-Strassencafé den ersten Kaffee nach 13 Tagen (selten war Instantkaffee so lecker!!!) - ) und anschliessend noch eine Fuehrung ueber die Waldmonastery hatten. Von dort aus ging die Fahrt weiter nach Surat Thani und schliesslich gemeinsam mit Nadja aus Österreich weiter nach Phuket, wo ich eventuell Annika treffen sollten. Wo, wann und wie wir uns wiedertreffen, sollte mir das Internet bei Gelegenheit verraten.

Surat Thani brachte Nadja und mich total in Stress. Der Grossstadtverkehr, der Lärm und die Hektik nach 12 Tagen in einem Meditationszentrum mitten im Wald, sowie hunderte von „Thais“, die versuchen, dich an der Strassenecke abzufangen, um Dich ueber den Tisch zu ziehen, war eindeutig zu viel fuer uns. Wie schafften es schliesslich ohne „verarscht“ zu werden auf den Bus nach Phuket (und bekamen ihn komischer Weise mal wieder zum Viertel des Preises als die ganzen „offiziellen Verkäufer“ behaupten). Die Busfahrt war recht lange, da der Bus auf gewohnte Thaiart ueberall am Strassenrand anhielt, um jemanden fuer eine lange oder kurze Strecke mitzunehmen, es war unglaublich heiß, voll und laut im Bus (was man nach dem Kloster nicht mehr gewohnt war (also heiß schon!!!) ), aber es ging durch landschaftlich traumhafte Abschnitte Suedthailands. Vorbei, oder auch mitten durch einen wunderschönen Nationalpark, in dem hohe (Kreide-)Felsen mitten aus dem tiefen Urwald hoch in den Himmel hinaufragen und schliesslich erstreckte sich zu unserer rechten Seite die Kueste mit einem traumhaften Sonnenuntergang.

Nach 6 Stunden Busfahrt in Phuket angekommen, machte ich Annika ueber das Internet – welches mich nach diesen Tagen Abstinenz so gewaltig ueberfoerderte mit einer Flut an Masseninformationen- ausfindig. Sie wartete in Patong Beach auf mich – eigentlich nicht weit weg von Phuket. Da es jedoch schon sehr spät abends war, verschoben wir das Wiedersehen auf den nächsten Tag und ich blieb mit Nadja in Phuket.

Am nächsten Tag ging es dann mit dem Bus nach Patong Beach – der wohl beruehmteste Strand Thailands -, der nach der Tsunamikatastrophe seine volle Popularität wieder zurueck hat. Ich glaube, das war der grösste Kulturschock ueberhaupt, den man sich nach 10 Tagen Schweigen antun kann. Menschenmassen, unschöne unbekleidete Körper in Huelle und Fuelle am Strand, „alte Menschen“, die sich um 3:30pm einen Barcardi Breezer (oder auch mehrere) bestellen, unzählige Strandverkäufer und mehr Liegestuehle und Sonnenschirme als Sand am Strand. Schwimmen war nur in kleinen abgegrenzten Bereichen erlaubt, damit der „sparende, langweilige Normaltourist“ den Paralsailing-, Jetski- und Bananaboatverkäufern nicht das Geschäft kaputt macht...
Wir setzen uns dreist auf einen der wenigen freien Plätze in der Prallen Sonne und versuchten, den Strand zu geniessen. Nach dem Kloster freute ich mich auf Abkuehlung im Meer... Kleine Enttäuschung, es war warm wie Kinderpippi (sorry!) und irgendetwas juckte auf der Haut...
Fuer Annika und mich war es also eindeutlig an der Zeit, diesen Ort wieder zu verlassen. Um ehrlich zu sein habe ich mich am Strand total geschämt, einer dieser Touristen zu sein, die diesen Strand belagern und keiner scheint sich auch nur im Entferntesten daran zu erinnern, wie viele Menschen bei der Flutkatastophe ihr Leben liesen. Erbärmlicher Massentourismus, der nichts mit Thailand zu tun hat, sondern nur ein weiteres Erobern östlicher Gebiete durch strandwuetige westliche Touristen repräsentiert...

In Patong selbst, wo ich am Morgen im Uebrigen Annika wiedergetroffen habe, empfiengen mich hunderte Schilder mit „Zur Schnitzelwirtin“, Skål – The Skandinavian Restauran -, „Svenska bökker, tyska tidningar“ (schwedische Buecher und deutsche Zeitungen) und alles ist auf Englisch, Schwedisch und Deutsch. Es scheint ein Mallorca des Ostens zu sein. Nur noch hundertmal schlimmer als der Ballermann.

Annika wiederzutreffen war wunderschön, wenn auch nicht so einfach. Wir hatten uns ueber Skype bei Starbucks verabredet. Es gab genau zwei Starbucks in Patong und Annika sagte mir, zum Starbucks bei McDonald's zu kommen... Also setzte ich mich zur ausgemachten Zeit – Um 12:00Uhr war die Stadt im Uebrigen noch so verkatert, dass noch kaum jemand auf der Strasse war – ins Starbucks neben McDonald's und wartete gespannt.... eine Stunde.... etwas länger,... dann fragte ich, wo der andere Starbucks läge... Die nette Verkäuferin antwortete: „Auf der anderen Seite des Shoppingcenters neben McDonald's...“. Ich dachte nur: !Sorry, you must be kidding!“ und war gottfroh, dass es hier nur zwei Starbucks gab und nicht noch mehr, die vermutlich alle neben McD liegen... Zu viel Westen in dieser Welt.
Somit traff ich endlich meine Annika wieder, die sich vor lachen ueber die McD's -Geschichte auch fast nicht mehr einbekam – und dann gab's erstmal viel zu erzählen...

Auf dem Weg nach Hause teilten wir uns mit 4 Franzosen ein Taxi, da dieses Phuket wirklich UNGLAUBLICH teuer ist und mir alleine an einem halben Tag ungefähr alle Haare vom Kopf gefressen hat (eigentlich habe ich mir nur einen Kaffee gekauft :-) ). Leider waren die Franzosen nur monolingual, weshalb ich jetzt auch noch mein Französisch von vor 7 Jahren auspacken musste, was nach kurzen Startschwierigkeiten aber erstaunlich gut klappte... Jedoch waren Schwedisch, Englisch, Deutsch und Französisch dann doch ein wenig zu viel, deshalb bekam Annika vorerst schwedisch-französische Antworten.

Am Abend spazierten wir noch gemuetlich durch Phuket, welches – sofern man die touristischen Teile verlässt – wirklich sehr schön und sehr viel guenstiger sein kann und genossen einen warmen Sommerabend auf dem Kinderspielplatz unter Sternenhimmel mit Wetterleuchten in der Ferne.

Ein versöhnlicher Abend und dennoch waren wir froh, am nächsten Tag diese Party-Urlaub-Region zu verlassen und uns auf den Weg nach Malaysia zu machen!

Das Ende eines langen „ich habe nur zu meckern-Bloggeintrags“. Ich möchte hier keineswegs auf hohem Niveau meckern, ich versuche nur euch zu berichten, welch unglaublicher Kulturschock auf einen niederprasselt, wenn man nach 12 Tagen an einem ruhigen Ort an einen Ort des Massentourismus fährt, an dem einen der Einfluss der westlichen Welt und ein ganz besonderer Schlag von Touristen schlicht und weg einfach „erschlägt“ und ich versuche, jeden von euch davon zu bewahren, diese Erfahrung selbst zu machen!!! :-) Wen so viel meckern von einem Urlaub am Patong Beach nicht abhält, dem mag es dort vielleicht gefallen, alle anderen: Be aware of this place!!! :-) Not funny at all! Am Flughafen ein Schild mit der Aufschrift: „Du bist einer der 8 Millionen Touristen jährlich!“ und ich dacht nur... DANKE, ICH BIN DANN MAL WEG!!! :-)


Bilder kommen sobald Zeit dafuer ist.... :D


Sonntag, 12. Februar 2012

10 Days in Silence... "10 short days to a new life"

10 Tage mit Sarong, mit Seife, in Stille, ohne Schmuck, ohne Spiegel, ohne Schuhe...

Wie beginnt man einen Bericht ueber eine Sache, deren Ganzes und Wertvolles aus dem Schweigen bestand?

Es fuehlt sich so unmöglich an, die Erfahrungen dieser 10 Tage im Kloster im Sueden Thailands irgendwie in Worte zu fassen, die dieser vor allem gerecht werden.

Auf der einen Seite wuerde ich am Liebsten diese Erfahrung wie einen Schatz in meinem Herzen behalten, auf der anderen Seite möchte ich der Welt erzählen, wie unfassbar FANTASTISCH diese 10 Tage Schweigen waren. Wie wohltuend fuer Seele, Geist und Stimmbänder...

Um meinem Gedankenkarussel ein wenig Entschleunigung zu genehmigen, beschloss ich in den Sueden Thailands zu fahren und an einem zehntägigen Meditationsprogramm teilzunehmen, während dessen kompletter Dauer geschwiegen wird. Anapanasati - "Mindfulness with breathing" (Achtsamkeit von Atmung)... Dem Geist die Gelegenheit geben, ruhig zu werden, gedankenlos... Dem achtfachen Pfad folgen und mit den vier edlen Wahrheiten das Samsara ("Daseinskreislauf") zu durchbrechen... Das klang alles so spannend, so aufregend, so gut...

Nach kurzem Zögern (ICH soll 10 Tage SCHWEIGEN???), war recht schnell fuer mich klar, dass dies eigentlich genau das ist, was ich dringend brauche. Wer mich kennt, weiss, dass mein Kleines Köpflein niemals still steht, dass immer die Gedanken hämmern... Tag und Nacht... Diesem Gedankenkarussel wollte ich Gelegenheit geben, zum Halten zu kommen oder sich wenigstens langsamer zu drehen...


Das Motto des Temples/des Klosters "Wat Suan Mokkh" - das Hauptkloster - das später das Internationale Meditationszentrum speziell fuer solche Anapanasati-"Kurse" baute - lautet: "Live simply, aim high." ("Lebe einfach,doch strebe nach hohen Zielen"). Auf Basis dieses Grundsatzes bietet das Zentrum, alles was man zum Leben braucht, aber keine Unnötigkeiten.

Während der 10 Tage (mit Anmelde und Starttag und Schlusstag eigentlich 12 Tage), die man im Meditationszentrum verbringt - welches ca. 1km entfernt vom Haupttempel hinter einem Huegel im Wald liegt- , sind Frauen in einer Art Haus (ähnlich dem Stil einer schönen Kasterne) untergebracht, welches ein wenig den Charakter eines Schlafsaales aufweist. Die Wände sind duenn und ab einer gewissen Höhe "löchrig", weshalb man alle Geräusche wahrnimmt, als kämen sie direkt von nebenan. Dennoch hat jede Frau ihr eigenes kleine Reich mit Privatsphäre. Bescheiden, aber absolut ausreichend.

Ausgestattet mit einem Bett -  eine Betongpritsche mit einer Bambusmatte und einem Kopfkissen  - ein sog. "Buddha pillow" - einer Art Holzklotz. Fuer meine Begriffe war das Bett immerhin riesig und obwohl es nur Betong war muss ich sagen, war es gar nicht mal so unbequem. Ich habe schon wesentlich schlechter geschlafen. Im Zimmer gab es eine Art Wäscheleine mit Kleiderbuegeln, auf denen Hab und Gut aufgebuegelt werden konnten. Angeblich hatten wir zu gewissen Zeiten sogar elektrisches Licht. Ich habe aber immer nur von der Laterne im Zimmer Gebruacht gemacht und generell versucht, eher das Tageslicht auszunutzen. Morgens um Vier war davon allerdings noch nicht so viel verfuegbar.

mein Waschbecken, meine Dusche und meine Waschmaschine
Im Innenhof des "Schlafhauses", standen mehrere Wasserbecken bereit, die wir uns teilen und als Waschbecken, Dusche und Waschmaschine dienten. Im hinteren Teil des Hauses waren ein paar Gemeinschaftstoiletten. Eine Mischung aus Thai-/Indien-Westernstyle.  (Ohne Toilettenpapier, schliesslich wollen wir Bäume retten, und ohne fliessend Wasser [nur um die Eimer zum Spuelen aufzufuellen gab es fliessend Wasser].)
Zum "Duschen" mussten wir unseren Körper bedeckt halten und zu diesen Zwecken einen Sarong tragen.
Anfangs eine Herausforderung, welche ich schliesslich aber ganz gut meisterte, wenn es auch noch ungewohnt ist...

Meditation Hall

Es galt also von nun an, einem relativ strikten Tagesablauf zu folgen... Aufstehen um 04.00Uhr morgens. Geweckt durch das "geschlagen werden" einer grossen und lauten Glocke. Ein kurzes "Fertigmachen" unter dem Sternenhimmel, der so einzigartig war, wie ich ihn nicht einmal im Outback erlebt habe, dann ging es ueber die von Kerzen erleuchteten Wege zur Meditation Hall. Auf unseren Bambussäcken und Sitzkissen lauschten wir dort im Sand der Morgenlesung, gefolgt von einer ersten "Sitzendmeditation".
(Die Frauen sitzen auf einer Seite, die Männer auf der anderen.)

Nach der "Sitzendmediation" ging es fuer die Frauen und Männer in getrennte Hallen und wir begannen um 05.15Uhr mit unserem Yoga. Dies soll vor allem den "western people" helfen, die Schmerzen, die das lange ungewohnte Sitzen bei uns auslöst, besser ertragen und vielleicht sogar mindern zu können. Während wir also unsere steifen Muskeln und Glieder dehnen, wandelt sich das Dunkel der Nacht langsam zu einer Dämmerung und schliesslich taucht die Morgenröte den Himmel in ein sanftes Licht.

Auf dem Weg zurueck zur Meditationshalle bleiben die meisten von uns am Rande der Wasserbecken stehen und beobachten, wie die Sonne wie ein riesiger roter Feuerball (so ungewöhnlich riesengross!!!) am Horizont aufsteigt... Ueber die Wasseroberfläche ziehen sanft Nebelschwaden. Alles strahlt so eine Ruhe, so einen unglaublichen Frieden aus und beruehrt einfach jedes Herz.

Die Sonne taucht unsere Gesichter während des nächstens Meditationssitzung in ein wares Licht. Die Vögel zwitschern immer lauter und die Kälte und Moskitos weichen und machen Platz fuer einen neuen Tag.

Zum Fruehstueck gibt es Reissuppe, erhitztes Regenwasser und Bananen. Es wird gewartet, bis jeder genommen hat, dann wird gemeinsam eine "Food Reflection" gesprochen, ehe alle gemeinsam beginnen. Nach dem Fruehstueck ist es Zeit, die gemeinnuetzigen Haushaltsaufgaben zu erfuellen, die jeder uebernehmen musste, um einen Dienst an der Gemeinschaft zu erbringen. Wer Zeit hat, kann vor der nächsten Sitzung sich selbst oder seine Wäsche waschen...

Es folgen Sitzend- und "Gehendmeditationen", dann gibt es Mittagessen. Ich finde das essen sehr lecker, es macht satt und schmeckt gut. Zu Mittagessen gibt es Vollkornreis mit zwei vegetarischen Gerichten und das obligatorische Regenwasser. Ich bin begeistert, andere bevorzugen wohl KFC und McDonalds...

Der Nachmittag beginnt mit einem "Dhamma Talk" von einem englischen Mönch, fuer den die Hölle ein Platz wie England ist und dessen Vortäge rhetorisch so gigantisch sind, dass selbst mein Lateinlehrer und Seneca davon beeindruckt wären (wuerde der eine ins Kloster gehen und wuerde der andere noch leben :-) ). Sie beinhalten neben einer ordentlichen Portion Zynismus manchmal mehr "Witze" als Ernsthaftigkeiten und sind so erfrishend ehrlich, dass sie jedem von uns gut tun und neuen Mut machen. Manchmal war ich ein wenig verwundert, dass er seine Vorträge ueberhaupt halten durfte, nahm er doch kein Blatt vor den Mund und uebte so manches Mal recht heftig Kritik.
Es folgten Sitzend- und "Gehendmeditationen" und schliesslich hatten wir "Chanting".

Zum Abendessen gab es Tee oder heisse Schokolade - fuer manche wohl das Tageshighlight - fuer andere gab es warmes Regenwasser... Nicht ganz so highlightverdächtig. :-) Aber ich fragte mich sowieso, ob heisse Schokolade wirklich dem Motto entsprach????

Vor der Abendsitzun, sass ich vor meinem Zimmer und putzte die Zähne während ich die Sterne am Himmel beobachtete. Morgens nach dem Aufstehen und abends den selben Sternenhimmel zu sehen, ist eine Erfahrung, die man nicht alles Tage macht. Wir sitzen in der Halle, in der Ferne sieht man die Laternen oder das Licht der Taschenlampen der "Nachzuegler". Dann beginnt die Abendsitzung. Sitzendmediation zum Beginn und schliesslich "Gruppengehendmeditation". Einzig im Lich des Mondes - es ist Vollmond - geht es in der Gruppe um die Wasserbecken. Im Wasser spiegeln sich die 4 Kerzen am Rande des Beckens und in klaren Nächten kann man selbst die Sterne darin sehen.
Im Anschluss nochmals eine letzte Sitzenmediaton, dann geht es ab ins Bett bzw. auf die Bambusmatte.

Sonst immer von so vielen Gedanken geplagt, die das Einschlagen so schwer machen, schlafe ich hier innerhalt weniger Minuten ein. Und das, obwohl das Bett eine Betongpritsche ist...



Meditieren unter Kokosnusspalmen und Bananenstauden
Die Erfahrungen, die ich während dieser 10 Tage machte, waren einzigartig.
Im Moment - zurueck in der realen Welt, die mich unglaublich ueberfordert - bin ich irgendwie nicht in der Lage, angemessene Worte zu finden, um euch davon zu berichten...


Nur so viel: Es war eine Herausforderung, es war nicht immer einfach, aber es hat so unglaublich gut getan und ich kann es jedem nur weiterempfehlen!!!

Bis dahin, alles Liebe, eure Melli





WE MADE IT
Nikki und Cheri