Surat Thani - Phuket - Patong Beach - Phuket - Und ab nach Malaysia
Zum
Zeitpunkt, zu welchem ich diesen Bloggeintrag schreibe, ist es 05.45
am und ich sitze im Badezimmer unseres Hotelzimmers. Annika schläft
tief und fest, draussen rauscht das Meer uns die ganze Insel scheint
noch zu schlafen. Leider ist es noch dunkel, deshalb ist es noch
nichts mit Yoga am Strand, aber die Sterne heute Morgen waren schön!
;-)
apropos,
Hotelzimmer - ja, ihr habt richtig gehört - wir gönnen uns zum
Abschluss meiner Backpackerreise, in denen ich die letzen vier
Montate (abgesehen von 2 Wochen in der Schwedischen Kirche in Sydney
und 11 Nächten im Kloster) in Hostels, Nachtbussen, Nachtzuegen oder
Autos verbracht habe, noch 4 Tage „Luxusurlaub“ am Strand auf der
Insel Penang in Malaysia!
Aber ich
beginne am Besten dort, wo ich zuletzt aufgehört habe, nämlich nach
meinem Klosteraufenthalt.
Vom
Meditationszentrum aus ging es erstmals noch mit einem grossen Teil
der gesamten Gruppe zum Haupttempel „Wat Suan Mokkh“, wo wir
fruehstueckten (und wie lecker!) - ausserdem gab's am
Highway-Strassencafé den ersten Kaffee nach 13 Tagen (selten war
Instantkaffee so lecker!!!) - ) und anschliessend noch eine Fuehrung
ueber die Waldmonastery hatten. Von dort aus ging die Fahrt weiter
nach Surat Thani und schliesslich gemeinsam mit Nadja aus Österreich
weiter nach Phuket, wo ich eventuell Annika treffen sollten. Wo, wann
und wie wir uns wiedertreffen, sollte mir das Internet bei
Gelegenheit verraten.
Surat
Thani brachte Nadja und mich total in Stress. Der Grossstadtverkehr,
der Lärm und die Hektik nach 12 Tagen in einem Meditationszentrum
mitten im Wald, sowie hunderte von „Thais“, die versuchen, dich
an der Strassenecke abzufangen, um Dich ueber den Tisch zu ziehen,
war eindeutig zu viel fuer uns. Wie schafften es schliesslich ohne
„verarscht“ zu werden auf den Bus nach Phuket (und bekamen ihn
komischer Weise mal wieder zum Viertel des Preises als die ganzen
„offiziellen Verkäufer“ behaupten). Die Busfahrt war recht
lange, da der Bus auf gewohnte Thaiart ueberall am Strassenrand
anhielt, um jemanden fuer eine lange oder kurze Strecke mitzunehmen,
es war unglaublich heiß, voll und laut im Bus (was man nach dem
Kloster nicht mehr gewohnt war (also heiß schon!!!) ), aber es ging
durch landschaftlich traumhafte Abschnitte Suedthailands. Vorbei,
oder auch mitten durch einen wunderschönen Nationalpark, in dem hohe
(Kreide-)Felsen mitten aus dem tiefen Urwald hoch in den Himmel
hinaufragen und schliesslich erstreckte sich zu unserer rechten Seite
die Kueste mit einem traumhaften Sonnenuntergang.
Nach 6
Stunden Busfahrt in Phuket angekommen, machte ich Annika ueber das
Internet – welches mich nach diesen Tagen Abstinenz so gewaltig
ueberfoerderte mit einer Flut an Masseninformationen- ausfindig. Sie
wartete in Patong Beach auf mich – eigentlich nicht weit weg von
Phuket. Da es jedoch schon sehr spät abends war, verschoben wir das
Wiedersehen auf den nächsten Tag und ich blieb mit Nadja in Phuket.
Am
nächsten Tag ging es dann mit dem Bus nach Patong Beach – der
wohl beruehmteste Strand Thailands -, der nach der Tsunamikatastrophe
seine volle Popularität wieder zurueck hat. Ich glaube, das war der
grösste Kulturschock ueberhaupt, den man sich nach 10 Tagen
Schweigen antun kann. Menschenmassen, unschöne unbekleidete Körper
in Huelle und Fuelle am Strand, „alte Menschen“, die sich um
3:30pm einen Barcardi Breezer (oder auch mehrere) bestellen,
unzählige Strandverkäufer und mehr Liegestuehle und Sonnenschirme
als Sand am Strand. Schwimmen war nur in kleinen abgegrenzten
Bereichen erlaubt, damit der „sparende, langweilige Normaltourist“
den Paralsailing-, Jetski- und Bananaboatverkäufern nicht das
Geschäft kaputt macht...
Wir
setzen uns dreist auf einen der wenigen freien Plätze in der Prallen
Sonne und versuchten, den Strand zu geniessen. Nach dem Kloster
freute ich mich auf Abkuehlung im Meer... Kleine Enttäuschung, es
war warm wie Kinderpippi (sorry!) und irgendetwas juckte auf der
Haut...
Fuer
Annika und mich war es also eindeutlig an der Zeit, diesen Ort wieder
zu verlassen. Um ehrlich zu sein habe ich mich am Strand total
geschämt, einer dieser Touristen zu sein, die diesen Strand belagern
und keiner scheint sich auch nur im Entferntesten daran zu erinnern,
wie viele Menschen bei der Flutkatastophe ihr Leben liesen.
Erbärmlicher Massentourismus, der nichts mit Thailand zu tun hat,
sondern nur ein weiteres Erobern östlicher Gebiete durch
strandwuetige westliche Touristen repräsentiert...
In
Patong selbst, wo ich am Morgen im Uebrigen Annika wiedergetroffen
habe, empfiengen mich hunderte Schilder mit „Zur Schnitzelwirtin“,
Skål – The Skandinavian Restauran -, „Svenska bökker, tyska
tidningar“ (schwedische Buecher und deutsche Zeitungen) und alles
ist auf Englisch, Schwedisch und Deutsch. Es scheint ein Mallorca des
Ostens zu sein. Nur noch hundertmal schlimmer als der Ballermann.
Annika
wiederzutreffen war wunderschön, wenn auch nicht so einfach. Wir
hatten uns ueber Skype bei Starbucks verabredet. Es gab genau zwei
Starbucks in Patong und Annika sagte mir, zum Starbucks bei
McDonald's zu kommen... Also setzte ich mich zur ausgemachten Zeit –
Um 12:00Uhr war die Stadt im Uebrigen noch so verkatert, dass noch
kaum jemand auf der Strasse war – ins Starbucks neben McDonald's
und wartete gespannt.... eine Stunde.... etwas länger,... dann
fragte ich, wo der andere Starbucks läge... Die nette Verkäuferin
antwortete: „Auf der anderen Seite des Shoppingcenters neben
McDonald's...“. Ich dachte nur: !Sorry, you must be kidding!“ und
war gottfroh, dass es hier nur zwei Starbucks gab und nicht noch
mehr, die vermutlich alle neben McD liegen... Zu viel Westen in
dieser Welt.
Somit
traff ich endlich meine Annika wieder, die sich vor lachen ueber die
McD's -Geschichte auch fast nicht mehr einbekam – und dann gab's
erstmal viel zu erzählen...
Auf dem
Weg nach Hause teilten wir uns mit 4 Franzosen ein Taxi, da dieses
Phuket wirklich UNGLAUBLICH teuer ist und mir alleine an einem halben
Tag ungefähr alle Haare vom Kopf gefressen hat (eigentlich habe ich
mir nur einen Kaffee gekauft :-) ). Leider waren die Franzosen nur
monolingual, weshalb ich jetzt auch noch mein Französisch von vor 7
Jahren auspacken musste, was nach kurzen Startschwierigkeiten aber
erstaunlich gut klappte... Jedoch waren Schwedisch, Englisch, Deutsch
und Französisch dann doch ein wenig zu viel, deshalb bekam Annika
vorerst schwedisch-französische Antworten.
Am Abend
spazierten wir noch gemuetlich durch Phuket, welches – sofern man
die touristischen Teile verlässt – wirklich sehr schön und sehr
viel guenstiger sein kann und genossen einen warmen Sommerabend auf
dem Kinderspielplatz unter Sternenhimmel mit Wetterleuchten in der
Ferne.
Ein
versöhnlicher Abend und dennoch waren wir froh, am nächsten Tag
diese Party-Urlaub-Region zu verlassen und uns auf den Weg nach
Malaysia zu machen!
Das Ende
eines langen „ich habe nur zu meckern-Bloggeintrags“. Ich möchte
hier keineswegs auf hohem Niveau meckern, ich versuche nur euch zu
berichten, welch unglaublicher Kulturschock auf einen niederprasselt,
wenn man nach 12 Tagen an einem ruhigen Ort an einen Ort des
Massentourismus fährt, an dem einen der Einfluss der westlichen Welt
und ein ganz besonderer Schlag von Touristen schlicht und weg einfach
„erschlägt“ und ich versuche, jeden von euch davon zu bewahren,
diese Erfahrung selbst zu machen!!! :-) Wen so viel meckern von einem
Urlaub am Patong Beach nicht abhält, dem mag es dort vielleicht
gefallen, alle anderen: Be aware of this place!!! :-) Not funny at
all! Am Flughafen ein Schild mit der Aufschrift: „Du bist einer der
8 Millionen Touristen jährlich!“ und ich dacht nur... DANKE, ICH
BIN DANN MAL WEG!!! :-)
Bilder kommen sobald Zeit dafuer ist.... :D
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