Donnerstag, 23. Februar 2012

DIE GROSSE WEITE WELT... NACH 10 TAGEN SCHWEIGEN EIN EINZIGER SCHOCK!!!

Surat Thani - Phuket - Patong Beach - Phuket - Und ab nach Malaysia

Zum Zeitpunkt, zu welchem ich diesen Bloggeintrag schreibe, ist es 05.45 am und ich sitze im Badezimmer unseres Hotelzimmers. Annika schläft tief und fest, draussen rauscht das Meer uns die ganze Insel scheint noch zu schlafen. Leider ist es noch dunkel, deshalb ist es noch nichts mit Yoga am Strand, aber die Sterne heute Morgen waren schön! ;-)

apropos, Hotelzimmer - ja, ihr habt richtig gehört - wir gönnen uns zum Abschluss meiner Backpackerreise, in denen ich die letzen vier Montate (abgesehen von 2 Wochen in der Schwedischen Kirche in Sydney und 11 Nächten im Kloster) in Hostels, Nachtbussen, Nachtzuegen oder Autos verbracht habe, noch 4 Tage „Luxusurlaub“ am Strand auf der Insel Penang in Malaysia!

Aber ich beginne am Besten dort, wo ich zuletzt aufgehört habe, nämlich nach meinem Klosteraufenthalt.


Vom Meditationszentrum aus ging es erstmals noch mit einem grossen Teil der gesamten Gruppe zum Haupttempel „Wat Suan Mokkh“, wo wir fruehstueckten (und wie lecker!) - ausserdem gab's am Highway-Strassencafé den ersten Kaffee nach 13 Tagen (selten war Instantkaffee so lecker!!!) - ) und anschliessend noch eine Fuehrung ueber die Waldmonastery hatten. Von dort aus ging die Fahrt weiter nach Surat Thani und schliesslich gemeinsam mit Nadja aus Österreich weiter nach Phuket, wo ich eventuell Annika treffen sollten. Wo, wann und wie wir uns wiedertreffen, sollte mir das Internet bei Gelegenheit verraten.

Surat Thani brachte Nadja und mich total in Stress. Der Grossstadtverkehr, der Lärm und die Hektik nach 12 Tagen in einem Meditationszentrum mitten im Wald, sowie hunderte von „Thais“, die versuchen, dich an der Strassenecke abzufangen, um Dich ueber den Tisch zu ziehen, war eindeutig zu viel fuer uns. Wie schafften es schliesslich ohne „verarscht“ zu werden auf den Bus nach Phuket (und bekamen ihn komischer Weise mal wieder zum Viertel des Preises als die ganzen „offiziellen Verkäufer“ behaupten). Die Busfahrt war recht lange, da der Bus auf gewohnte Thaiart ueberall am Strassenrand anhielt, um jemanden fuer eine lange oder kurze Strecke mitzunehmen, es war unglaublich heiß, voll und laut im Bus (was man nach dem Kloster nicht mehr gewohnt war (also heiß schon!!!) ), aber es ging durch landschaftlich traumhafte Abschnitte Suedthailands. Vorbei, oder auch mitten durch einen wunderschönen Nationalpark, in dem hohe (Kreide-)Felsen mitten aus dem tiefen Urwald hoch in den Himmel hinaufragen und schliesslich erstreckte sich zu unserer rechten Seite die Kueste mit einem traumhaften Sonnenuntergang.

Nach 6 Stunden Busfahrt in Phuket angekommen, machte ich Annika ueber das Internet – welches mich nach diesen Tagen Abstinenz so gewaltig ueberfoerderte mit einer Flut an Masseninformationen- ausfindig. Sie wartete in Patong Beach auf mich – eigentlich nicht weit weg von Phuket. Da es jedoch schon sehr spät abends war, verschoben wir das Wiedersehen auf den nächsten Tag und ich blieb mit Nadja in Phuket.

Am nächsten Tag ging es dann mit dem Bus nach Patong Beach – der wohl beruehmteste Strand Thailands -, der nach der Tsunamikatastrophe seine volle Popularität wieder zurueck hat. Ich glaube, das war der grösste Kulturschock ueberhaupt, den man sich nach 10 Tagen Schweigen antun kann. Menschenmassen, unschöne unbekleidete Körper in Huelle und Fuelle am Strand, „alte Menschen“, die sich um 3:30pm einen Barcardi Breezer (oder auch mehrere) bestellen, unzählige Strandverkäufer und mehr Liegestuehle und Sonnenschirme als Sand am Strand. Schwimmen war nur in kleinen abgegrenzten Bereichen erlaubt, damit der „sparende, langweilige Normaltourist“ den Paralsailing-, Jetski- und Bananaboatverkäufern nicht das Geschäft kaputt macht...
Wir setzen uns dreist auf einen der wenigen freien Plätze in der Prallen Sonne und versuchten, den Strand zu geniessen. Nach dem Kloster freute ich mich auf Abkuehlung im Meer... Kleine Enttäuschung, es war warm wie Kinderpippi (sorry!) und irgendetwas juckte auf der Haut...
Fuer Annika und mich war es also eindeutlig an der Zeit, diesen Ort wieder zu verlassen. Um ehrlich zu sein habe ich mich am Strand total geschämt, einer dieser Touristen zu sein, die diesen Strand belagern und keiner scheint sich auch nur im Entferntesten daran zu erinnern, wie viele Menschen bei der Flutkatastophe ihr Leben liesen. Erbärmlicher Massentourismus, der nichts mit Thailand zu tun hat, sondern nur ein weiteres Erobern östlicher Gebiete durch strandwuetige westliche Touristen repräsentiert...

In Patong selbst, wo ich am Morgen im Uebrigen Annika wiedergetroffen habe, empfiengen mich hunderte Schilder mit „Zur Schnitzelwirtin“, Skål – The Skandinavian Restauran -, „Svenska bökker, tyska tidningar“ (schwedische Buecher und deutsche Zeitungen) und alles ist auf Englisch, Schwedisch und Deutsch. Es scheint ein Mallorca des Ostens zu sein. Nur noch hundertmal schlimmer als der Ballermann.

Annika wiederzutreffen war wunderschön, wenn auch nicht so einfach. Wir hatten uns ueber Skype bei Starbucks verabredet. Es gab genau zwei Starbucks in Patong und Annika sagte mir, zum Starbucks bei McDonald's zu kommen... Also setzte ich mich zur ausgemachten Zeit – Um 12:00Uhr war die Stadt im Uebrigen noch so verkatert, dass noch kaum jemand auf der Strasse war – ins Starbucks neben McDonald's und wartete gespannt.... eine Stunde.... etwas länger,... dann fragte ich, wo der andere Starbucks läge... Die nette Verkäuferin antwortete: „Auf der anderen Seite des Shoppingcenters neben McDonald's...“. Ich dachte nur: !Sorry, you must be kidding!“ und war gottfroh, dass es hier nur zwei Starbucks gab und nicht noch mehr, die vermutlich alle neben McD liegen... Zu viel Westen in dieser Welt.
Somit traff ich endlich meine Annika wieder, die sich vor lachen ueber die McD's -Geschichte auch fast nicht mehr einbekam – und dann gab's erstmal viel zu erzählen...

Auf dem Weg nach Hause teilten wir uns mit 4 Franzosen ein Taxi, da dieses Phuket wirklich UNGLAUBLICH teuer ist und mir alleine an einem halben Tag ungefähr alle Haare vom Kopf gefressen hat (eigentlich habe ich mir nur einen Kaffee gekauft :-) ). Leider waren die Franzosen nur monolingual, weshalb ich jetzt auch noch mein Französisch von vor 7 Jahren auspacken musste, was nach kurzen Startschwierigkeiten aber erstaunlich gut klappte... Jedoch waren Schwedisch, Englisch, Deutsch und Französisch dann doch ein wenig zu viel, deshalb bekam Annika vorerst schwedisch-französische Antworten.

Am Abend spazierten wir noch gemuetlich durch Phuket, welches – sofern man die touristischen Teile verlässt – wirklich sehr schön und sehr viel guenstiger sein kann und genossen einen warmen Sommerabend auf dem Kinderspielplatz unter Sternenhimmel mit Wetterleuchten in der Ferne.

Ein versöhnlicher Abend und dennoch waren wir froh, am nächsten Tag diese Party-Urlaub-Region zu verlassen und uns auf den Weg nach Malaysia zu machen!

Das Ende eines langen „ich habe nur zu meckern-Bloggeintrags“. Ich möchte hier keineswegs auf hohem Niveau meckern, ich versuche nur euch zu berichten, welch unglaublicher Kulturschock auf einen niederprasselt, wenn man nach 12 Tagen an einem ruhigen Ort an einen Ort des Massentourismus fährt, an dem einen der Einfluss der westlichen Welt und ein ganz besonderer Schlag von Touristen schlicht und weg einfach „erschlägt“ und ich versuche, jeden von euch davon zu bewahren, diese Erfahrung selbst zu machen!!! :-) Wen so viel meckern von einem Urlaub am Patong Beach nicht abhält, dem mag es dort vielleicht gefallen, alle anderen: Be aware of this place!!! :-) Not funny at all! Am Flughafen ein Schild mit der Aufschrift: „Du bist einer der 8 Millionen Touristen jährlich!“ und ich dacht nur... DANKE, ICH BIN DANN MAL WEG!!! :-)


Bilder kommen sobald Zeit dafuer ist.... :D


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen