Die Idee
nach Malaysia zu reisen, entstand in erster Linie daraus, dass mein
Thailandvisum einen Tag vor meinem Rückflug nach Deutschland ablief
und ich keine Lust hatte, mir den Aufwand und die Kosten (wäre
beides eigentlich nicht so übertrieben groß gewesen ;-) ) einer
Visumsverlängerung anzutun und ich von Mario wusste, wie begeistert
er von Malaysia war...
Trotz
Monsun in den östlichen Gebieten gäbe es in Malaysia sicherlich
irgendwo einen Platz an einem schönen Strand, an dem wir uns noch
ein wenig Sonne vor der Rückkehr in den Winter gönnen können.
Kuala
Lumpur – Batu Caves - KLCC
Leider
begrusste uns hier in KL erst mal der Regen, aber der legte sich im
Laufe des Abends wieder, jedoch ist das Wetter in gesamt Malaysia
relativ unbeständig. Die ersten zwei Tage verbrachten wir somit ein
wenig planlos in Kuala Lumpur und besichtigen ein wenig die Stadt und
die nahegelegenen „Batu Caves“.
Die Batu Caves beherbergen in der
„Tempel Cave“, die man durch 272 Stufen erreicht, an deren Fuß
eine 43m hohe Murga (die höchste der Welt!!!) Statue steht, einen
Hindu Tempel und viele Altare.
Während
„Thaipusam“, einem der wichtigsten hinduistischen Feste, welches
wir leider um wenige Tage verpasst haben, kommen deshalb jährlich
bis zu 800.000 Menschen an diesen Ort gepilgert und betrachten die
masochistischen Rituale. Wir haben von diesem ganzen Spektakel leider
nur noch die Hinterlassenschaften und den ganzen Müll der Besucher
miterlebt, was den Gesamteindruck der Höhlen leider ein wenig
schmälerte, aber dennoch waren sie wirklich beeindruckend und den
„Aufstieg“ bei brütender Hitze absolut wert! Auf den Treppen und
im inneren der Höhle gibt es hunderte von Affen, die versuchen, die
alles aus den Händen zu schnappen, was nicht niet- und nagelfest
ist...
Wir
bummelten ein wenig durch den „City Forest“, vorbei an riesigen
Skyscrapers zu den beiden „Twin Petrona Towers“, die bis 2004 die
weltgrößten Hochhäuser waren... Ach ja, miteinander verbunden
werden die beiden Türme durch eine Brücke im 41. Stock!!!
Von dort
machten wir noch einen kurzen Abstecher zum KLCC, einem
Shoppingcenter und während Annika ein wenig shoppte, meditierte ich
am See... (Zu viel Großstadt! :-) )
Kuala
Lumpur spiegelt die „Multikulturalität“ des ganzen Landes
(soweit ich das bislang beurteilen kann) sehr gut wieder. Hier stehen
buddhistische und hinduistische Tempel neben Kirchen und Moscheen,
westliche Backpacker wohnen in „Chinatown“ und gehen essen in
„Little India“. Das westliche Shoppingcenter steht neben zwei
Skyscrapern, die traditionell islamischen Symbolismus widerspiegeln
und auf den Straßen gehen „westlich gekleidete“ Touristen und
Einheimische neben Burkaträgern einher, ohne einander dumm
anzuschauen... Andersartigkeit scheint hier akzeptiert und
wertgeschätzt zu werden, vielleicht täusche ich mich aber auch...
Das wäre sehr schade!!!
Pulau
Pangkor
Am
nächsten Tag ging's dann auch weiter Richtung Insel. Auf Pulau
Pangkor, einer relativ kleinen Insel ca. 4h (mit dem Bus)
nordwestlich von KL, hofften wir auf unseren Strandurlaub. Die
Überfahrt mit der Fähre war sehr schön und die Insel wirkte sehr
ruhig und „ein wenig zurück“. Im Gegensatz zu den großen
Schwestern an der Ostküste und zu Langkawi hat hier der
Massentourismus noch nicht so groß Einzug gehalten. Hier wird noch
auf Fischerei gesetzt und so fahren wir zunächst an einem sehr
idyllischen (leider übelriechenden Fischerdorf) vorbei, an dessen
Küste bunte Boote munter auf dem Wasser tanzen).
Die
Hauptsaison lässt auf Pangkor noch auf sich warten und die ganze
Insel ist gerade dabei, aus ihrer Winterstarre zu erwachen. Es wird
gerade mit dem Frühjahrsputz begonnen, somit ist es hier und da
leider noch ein wenig schmutzig, aber für unsere Ansprüche ganz in
Ordnung. Der Strand könnte jedoch ein wenig säuberer sein. Auf dem
ganzen Sandstreifen an der Nipah Bay liegt Muell und auch im Wasser
treibt Abfall... Wir verbringen den Nachtmittag am Strand und abends
treffen wir tatsächlich ein paar Touristen auf der Straße. Das Dorf
ist sehr suss. Eigentlich gibt es hier sozusagen nichts. Ein paar
Gästehäuser, ganze 3 (!) Tante Emma Läden und sogar ein
Internetcafé – deutlich mehr als man erwartet. In „Pangkor Town“
an der Fähre gibt es sogar einen ATM... Insgesamt wohnen angeblich
25.000Menschen auf Pangkor, ich glaube, es wurden die Touristen zur
Hauptsaison gezählt.
Nachts
beginnt es so zu regnen, dass am nächsten Morgen auf dem Sandplatz
hinter dem Haus das Wasser steht. Somit wird aus dem Morgen am Strand
ein Morgen im Bett, aber das tut allen gut. Als ich mein Frühstück
vom Balkon holen möchte, grinsen mich dreist fünf Affen an...
Verwunderlich, dass sie nicht noch einen Milchbart von meiner
Sojamilch haben... Die fiesen, fiesen Viecher!!!
Mittags
kommt doch noch die Sonne zum Vorschein und wir gehen zur
nahegelegenen „Coral Bay“, die direkt hinter der nächsten Kurve
liegt. Der Strand hier ist sehr viel schöner und ein wenig säuberer,
wenn auch immer noch Muell im Wasser schwimmt. Weiter draußen kann
man den Booten zuschauen, wie sie Anchovis fischen und mit der Zeit
klart sich sogar der Himmel ein wenig auf. Zur Überraschung bekommen
wir noch einen schönen Sonnenuntergang und genießen diesen Spontan
in einem Strandcafé.
Pulau
Penang
Zwei
Tage auf Pangkor waren dann doch ausreichend, und das unser
eigentliches Ziel „Langkawi“ heißt, geht es weiter nach Norden
zur nächsten Insel. Auf Penang, das als „Kulturzentrum“
Malaysias gilt, soll es das beste Essen geben. Grund genug, um
wenigstens eine Stippvisite dort einzulegen und ein bisschen Kultur
muss ja auch sein! ;-)
Georgetown
In
Georgetown, einem der Hauptbackpackerpunkte auf der Südostasienroute,
gab's erst mal Indisch, Indisch, Indisch... Leider lange nicht so
gut, wie in meinem indischen Restaurant in Sydney, aber das war
einfach auch weltklasse!
Durch Zufall trafen wir am ersten Abend
Nadja (aus dem Meditationszentrum) wieder, was mich sehr freute!
Mir
persönlich war es in George Town VIEL ZU heiß und ich wollte so
schnell wie möglich wieder weg. Abends entfaltete sich jedoch dann
der ganze Charme dieser Stadt und sie entpuppte sich als doch "ganz
nett". Little India ist relativ groß und „ein bisschen zu viel“,
aber es ist sehr schön, sich die ganzen unterschiedlichen
kulturellen Einflüsse um die Nase wehen zu lassen.
Leider
machte das Wetter uns einen Strich durch die Planung mit Langkawi und
somit beschlossen wir, wohl auf Penang zu bleiben, auch wenn das
nicht unbedingt für überwältigende Strände bekannt ist. Sollte
das Wetter nicht mitmachen, bietet diese Insel wenigstens andere
Dinge... Dennoch machte sich zunächst Enttäuschung breit, da aus
dem erhofften Strandurlaub nichts wurde...
Nach
einem „halbtägigen Ausflug“ in ein Luxusressort, in welches wir
sozusagen geschleppt wurden und wo wir gerne „Zaungast“ oder auch
Liegestuhlgast waren (mehr Informationen werden hierzu nicht
öffentlich preisgegeben, vielleicht will ich ja mal
Bundespräsidentin werden [was für ein unglaublich schlechter Witz
über die deutsche Politik]), spielte mir am nächsten Tag mal wieder
mein Magen (WIE OFT BITTE NOCH???) einen bitteren Streich, weshalb
wir zunächst in einem Backpacker, „der nicht ganz besten Art“
stecken blieben, in welchem wir eigentlich nur eine Nacht bleiben
wollten. Bei 32C im Zimmer und der Toilette auf dem Balkon macht
Krank sein einfach mal so gar keinen Spaß und diesmal hat es mir
wirklich die Fuesse unter dem Boden weggezogen...
Da
machte dann die Ganze Reiserei keinen Spaß mehr – außerdem habe
ich in den letzten 7 Monaten so langsam genug heruntergekommene
Hostel bewohnt – und irgendwie war alles einfach ein wenig ein
„Downer“...
Zur Abwechslung oder auch zur Abkuehlung regnete es hin und wieder mal ein bisschen oder auch ein bisschen viel... Und wenn ich schon krank war und nicht an den Strand gehen konnte, so kam dann das Wasser einfach zu uns...
Was fuer ein Service! "Strand" vor der Haustuer... So werden in George Town also immer die Strassen gereinigt...
Luxusurlaub zum Abschluss einer Rucksackreise
Immerhin
kamen Annika und ich doch wieder auf einen grünen Zweig in Sachen
Strandurlaub und wir beschlossen, uns für die letzten 4 Tage noch
ein wenig Luxusurlaub am Strand zu gönnen. Um nicht im vollen Wahn
zu leben, wohnen wir jetzt „nur“ an einem „Nebenstrand“ und
nicht am „berühmten Batu Ferringhi“, Penangs bestem Strand, der
von Anfang bis Ende von Luxus Ressorts gesäumt ist, aber hier haben
wir dafür Privatsphäre und teilen den hoteleigenen Strand mit
geschätzten 200 Gästen weniger!!!
Nach
23 Tagen wieder eine Dusche mit warmen und wirklich fließendem
Wasser und ein Bett, dass wirklich ein Bett ist... Frische, gut
riechende Bettdecken und weiche Handtücher... Das ist nicht nur
Luxus, das ist einfach UNBEZAHLBAR!!!
Somit
lassen wir uns jetzt noch ein wenig die Sonne auf den Bauch scheinen
und essen uns am Frühstücksbuffet voll...
Es
wurde zwar leider nichts aus Bungalow am weißen Strand,
aber so
lässt es sich hervorragend leben!!!
Ich
denk an euch, wenn mich die Sonne auf der Nase kitzelt und schicke
euch ganz viel Wärme!
Das Luxusleben eines Backpackers ist kein schlechtes Leben!!!
Die letzten Tage waren sozusgaen perfekt... Ich bin immer noch am Kränkeln – Magen und Angina wechseln sich täglich, oder auch halbtägig, - ab, aber im Großen und Ganzen macht Krank sein im Hotel mit sauberem Bett und Bad mehr Spaß als irgendwo anders. Und trotz allem ließen sich Strand, Pool und Frühstücksbuffet ausreichend genießen...
Somit begannen die Tage morgens um 7.00Uhr mit Yoga im Sonnenaufgang am Strand, um 08.00Uhr Schwimmen oder Fitnessraum und um 09.00Uhr wurde die eineinhalbstündige Schlacht mit dem Frühstücksbuffet aufgenommen, dass nicht verlassen wurde, so lange noch irgendwo im Magen ein kleines bisschen Platz war. Bei so viel Luxus muss man ja nicht unnötig Geld für ein Mittags- oder Abendessen ausgeben. :D
Danach wurde sich nur noch bewegt, um an den Strand oder ins Bett zu kommen...
Meine letzten Tage als "Weltenbummler auf der Suche nach sich selbst" sind gezaehlt und fuer mich ging die Reise weiter bzw. zurueck nach Bangkok...
Mit einem "Luxusbus" (Malaysia ist einfach KLASSE!!!) ging es zurueck nach KL... Im Hostel war mir ueberhaupt so gar nicht nach schlafen zu Mute, weshalb ich "schnell" noch Sternegucken auf der Dachterrasse wollte... Dort sass eine ganze Gruppe und ein Franzose spielte einfach so wunderbare Musik auf seiner Gitarre, dass ich morgens um fuenf irgendwie immer noch dort sass... Doof, dass es um 07.00Uhr zum Flughafen ging, aber schlafen kann man auch wann anders...
Hejdå Annika, hejdå Malaysia! Tack för en av livets mest underbara upplevelser!!!
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