Mittwoch, 18. Januar 2012

Ein Ausflug in die Vietnamesische Kueche

Was das Essen anbelangt, habe ich 2 Tipps mit auf meinen Weg nach Asien bekommen: 

1. "Iss nichts was auf dem Boden wächst, keine Schale hat, oder nicht erhitzt wurde!" 

2. "Iss lieber in einer Straßenküche als in einem Restaurant, die haben höheren Umsatz und sind meist hygienischer". 

 
Das mag jetzt für so manchen Leser vielleicht komisch klingen und wenn man die Straßenküche oder tragbaren Stände sich anschaut, vielleicht auch nicht so aussehen, aber im Großen und Ganzen steckt ziemlich viel Wahrheit dahinter. Aber dazu später mehr.

Die Vietnamesische Küche ist eine eigenständige Kochtradition mit zahlreichen typischen Gerichten, jedoch auch merkbarem Einfluss ihrer Nachbarländer und früherer Kolonialmächte. Historisch bedingt sind vor allem die Einfluesse Chinas und Frankreichs. Vor allem im Sueden findet man Einfluesse der Thailändischen und Indischen Kueche. Der Buddhismus hat ebenfalls seine Spuren hinterlassen und zu vielfältigen vegetarischen Gerichten beigetragen. 

Nicht nur Frankreich hat westliche Einfluesse in die Vietnamesische Kueche gebracht, jedoch sind diese (durch die Kolonialherrschaft bedingt) vorwiegend erhalten geblieben oder abgewandelt uebernommen worden. Somit findet man in Vietnam z.B. Kaffee, Baguettes und Croissants. Man findet unzählig viele Bäckereien und Cafés, oftmals sogar mit französichen Namen und mit unglaublich vielen Teiggebäcken. Dazu gibt es viele Strassenstände mit frittierten Weisensuesssoeisen.


Generell hat mich die Verwendung von Weizenmehl hier doch sehr „geschockt“, aber es gibt zum Glueck auch viele Reisgerichte. ;-)
 

Reis und Reisnudeln sind Grundnahrungsmittel neben einer grossen Zahl verschiender Gemuesesorten. Fleisch und Fisch spielen eher eine untergeordnete Rolle, sind jedoch in allen Varianten - mitsamt Insektenarten!- zu haben. Speisetabus gibt es hier nicht!!! Die Speisen sind wuerzig, jedoch nicht so scharf wie in Thailand oder Indien.
 
Typischerweise werden die Gerichte außerordentlich heiß, aber sehr kurz gebraten. Dies geschieht meistens in einer Art Wok auf offenem Feuer. Gaskocher und Holzfeuer dominieren ueberall und sind selbst in der Innenstadt von HCMC zu finden . Populär sind in ganz Vietnam, sowohl im ländlichen als auch im städtischen Bereich die oben erwähnten Straßenkuechen oder tragbaren Kuechen.  

 
Vor allem gegen Abend tauchen an jeder Straßengecke unzaehlich viele Vietnamesen auf, die landestypische Gerichte anbieten. Meist typische Reisgerichte, Fruehlingsrollen (roh, gebraten oder frittiert) oder Phở, eine leckere Reisnudelsuppe mit Huehnchen (Phở Gà), Rind (Phở Bò), Fisch, Gemuese oder Eiern. Sie ist ebenfalls eine typische Morgenspeise.
Man sollte die Suppe komplett austrinken, um zu zeigen, dass es besonders gut geschmeckt hat. Der Gast nimmt auf kleinen Kinderplastikstuehlen am Straßenrand platz. Serviert wird meist direkt aus der Pfanne oder aus dem Sudkessel. Geschlossen wird die Strassenkueche, wenn ausverkauft ist. Richtige Restaurants – darunter auch viele westlich orientierte – findet man vor allem in grossen Touristenstädten (vor allem italienische, griechische und deutsche REstaurants). In diesen Restaurants sind einige Speisekarten bereits auf Englisch uebersetzt, neuerdings aber vermehrt auch auf russisch, da dieser Tourismus stark zunimmt.

 
Krokodil 



Neben westlichen Dingen findet man auch exotische Dinge, wie zum Beispiel Schlangen, Schildkröten, Skorpione, Insekten, Krokodil, usw. oder auch „Balut“, angebruetete Enteneier, eine Delikatesse!
 

Ebenso gibt es Suessspeisen in Vietnam, vor allem aber werden viele Fruechte gegessen. Eine weitere Fruehstuecksspezialität sind Fruechte mit Joghurt und alle erdenklichen Varianten an Pfannkuchen . Vor allem Fruechte, die in Europa gänzlich unbekannt sind, werden hier genossen, ebenso wie getrocknete und gezuckerte Fruechte und Gemuese. Oftmals ist man das Obst, dass man am Straßenrand kauft, mit einer scharfen Gewuerzmischung. Die Suessigkeiten sind meist fruchtbasiert und weniger zucker- und fettreich als die europäischen. 
 


 

In Vietnam werden vor allem Weichbonbons hergestellt, die in Esspapier eingewickelt werden, d.h. Sie werden nach Entfernen der Umverpackung mit dem anhaftenden, durchsichtigen Reispapier gegessen. Vor allem Kokosweichbonbons sind hier sehr beliebt, ebenso wie Sesamriegel.
 

 




Eine andere Suesswarenspezialitat, das Pendant zum echten Bánh bao – einem Hefekloss aus Weizen- oder Reismehl mit deftiger Fuellung -  ist eine Art Kokos Bánh bao, das an Stelle der Fleischfuellung Kokos und manchmal noch Erdnuesse enthällt.



 

Der echte Bánh bao unterscheidet sich je nach Region. Im Sueden ist er mit Hackfleisch und Wachteleiern und oftmals noch "lap suon Wurst" gefuellt, im Norden nach chinesischer Tradition mit  Hackfleisch, Schalotten und Glasnudeln.



Getrunken wird in Vietnam vor allem Tee – gruener Tee. Wasser ist zwar an jeder Strassenecke käuflich erhältlich, jedoch nicht so populär. Oftmals bekommt man als Gast einfach so eine Tasse Tee gereicht, die man, um nicht unhöflich zu sein, immerhin probieren sollte, wenn man sie auch nicht austrinken muss. Nebem dem populären Gruenen Tee gibt es auch noch Artischocken – Tee.

Ausserdem trinken die Vietnamesen Kaffee (Cà phê), der sehr stark ist und nur in kleinen Mengen serviert wird. Ausländern wird oftmals heisses Wasser dazu gereicht. Der Geschmack ist deutlich anders, als der typisch europäische Geschmack, ist viel intensiver und kakoähnlich. Vietnamesen trinken den Kaffee oftmals mit gezuckerter Kondensmilch und einer grossen Menge Eis (Cà phê sữa đá). Obligatorisch gibt’s dazu oftmals kalten Tee.

 


Neben typisch westlichen Erfrischungsgetränken sind auch allerlei Sorten Bier erhältlich.
Neben internationalen Marken (v.a. Heineken), die oftmals unter alkoholreduziertem asiatischen Standard vertrieben werden, und Tigerbier gibt es landeseigene Marken (v.a. Saigon-Bier), deren Geschmack vom westlichen Biergeschmack abweicht. Lokale Biersorten, v. a. „Ba Ba Ba“ (333) wird auf Reisbasis gebraut. Der Alkoholgehalt ist landestypisch geringer und wird durch die Zugabe von Eis noch weiter herabgesetzt. Ebenfalls typisch sind Reiswein (Schnaps) und Schlangenschnaps.

Beispiel fuer westlichen Einluss: Applestrudel with Vanilla Ice Cream
Fleischstand 
Enten auf dem Markt
Mittagessen in Da Lat
Delikatessen auf dem MArkt

Zutatenstand













Fleisch-Express 

Donnerstag, 12. Januar 2012

Vietnam: Von Ho Chi Minh, Motorrollern, Facebook-Zensur und dem Mekong Delta bis zu Bergdörfern im äußersten Norden an der Grenze zu China


Am Mittwoch (10.01.2012) war es dann auch schon wieder Zeit, Bangkok vorerst zu verlassen.
Um 05.00Uhr in der Frühe ging es zum Bangkok International Airport, an dem ein RIESEN Chaos herrschte. Gut, dass wir so früh dort waren, anders hätten wir wohl unseren Flug verpasst...

Am Flughafen in Ho-Chi-Minh lernten wir ein schwedisches Ehepaar - Agneta und Olof - kennen, auf das wir bereits im Flugzeug kennen gelernt hatten, weil ich mal wieder meine Klappe nicht halten konnte und man sich eben eigentlich echt unbeobachtet fuehlt... Naja, als ich Annika beim Betreten des Flugzeuges eben nicht gerade leise auf einen Jungen am Fenster hinweisen wollten und zu ihr sagte „Han är svensk!“ (Er ist Schwede.), kam aus der Reihe neben an ein „Vi också!!!“ (Wir auch!) und von Annika und mir kam dann eben nur noch ein „Ups!“... ;-)

Somit hatten wir aber immerhin gleichmal eine neue Bekanntschaft gemacht und stuerzten uns nun zu viert ins vietnamesische Getuemmel. Am Flughafenausgang ein riesen Rummel, aber orgendlich in Reih und Glied aufgereit, und wer aus der Reihe tritt wird vom Militär mit Pfeifen darauf aufmerksam gemacht... Mit Händen und Fuessen machen wir den richtigen Bus fuer uns aus und erreichen schlussendlich unser erstes Ziel, die Innenstadt. Von dort aus geht es erstmal im ZickZack weiter, irgendwie sind wir zu doof, oder die Karte stimmt nicht so ganz, aber schlussendlich meistern wir auch diese Herausforderung und landen in der Pham Ngu Lao area, die auch Lonely Planet als ersten Anlaufpunkt vorschlägt... Unser favorisiertes Hostel wird leider renauviert, das Nächste ueberzeugt uns nicht so ganz, aber im Dritten haben wir Glueck und finden Platz fuer uns vier...

Ich bin leider immer noch/ wieder am Kränkeln und deshalb ziemlich neben der Kappe, deshalb machen wir erstmal langsam und trinken etwas im Café. Olof organisiert mir eine „Guava“  die ich brav aufesse und die tatsächlich hilft! Frisch gestärkt erkunden wir zu viert HCMC und kehren auch erst spät am Abend wieder zurueck. Muede von der Reise und dem Tag versuchen wir noch verzweifelt, eine Tour nach Mekong Delta fuer den nächsten Tag auf eigene Faust zu organisieren, aber da im Internet die Bussverbindungen nur auf Vietnamesisch stehen, verzweifeln wir schnell. Zudem sind wir viel zu muede und erschöpft, um noch anständig denken zu können.
Wir erkunden uns bei einem der Touranbieter und buchen fuer den nächsten Tag.

Aber soweit gefällt uns Vietnam seht gut. Das Klima in HCMC ist angenehm warm und die Menschen hier wirken sehr nett und ehrlich. Anders als in Bangkok versuchen hier deutlich weniger  Menschen, dich ueber den Tisch zu ziehen, und abgesehen von ein paar Schleppern und nervenden Strassenverkäufern sind die Menschen hier wirklich sehr freundlich und hilfsbereit.

Nur der Verkehr in HCMC mit geschätzten undertausend Motorrollern ist eindeutig gewöhnungsveduerftig und wenn mich nicht mein Magen um den Verstand bringt, dann wohl der Verkehr in HCMC, aber man gewöhnt sich an alles. Nach Sydney und Bangkok schockt mich eigentlich auch kein Grossstadtverkehr mehr, nur komisch, dass in Vietnam plötzlich wieder Rechtsverkehr herrscht. Nach 7 Monaten bedarf das doch einer Umstellung!!!

Abgesehen davon merkt man allerdings, dass die Kultur hier doch noch sehr von diversen Regimen und Kriegen beeinflusst ist und vieles hier stark durch die Regierung kontrolliert wird, so zum Beispiel auch Facebook. Wie in China herrscht auch in Vietnam eine Facebookzenur, die ich bislang noch nicht umgehen konnte, aber auch das wird noch. Ansonsten tun 3 Wochen Facebookurlaub auch wirklich gut!!!


Mekong Delta
 
Um sieben Uhr sitzen wir also puenktlich in der Travel Agency und warten gespannt, was der Tag bringen mag. Selbstverständlich herrscht hier nicht der europäische Drang nach Puentklichkeit und wir warten erstmal fast eine Stunde... Dann kommt eine Gruppe Fussgänger vorbei und wir werden einfach hinterher geschickt. Aha. Spannend. Jetzt nur nicht den Anschluss verlieren mitten im Getummel. Auch frueh am Morgen ist hier auf den Strassen schon einiges los!

Am Treffpunkt angekommen, werden wir erstmal in den falschen Bus gesetzt, aber schlussendlich löst sich alles ohne Probleme und es kann endlich losgehen. Der Verkehr in HCMC wie immer wahnsinnig und wir brauchen recht lange, bis wir erstmal aus der Stadt draussen sind... 


Nach fast 4Stunden Busfahrt – und Busfahren in Vietnam ist wohl keineswegs  vergleichbar mit Busfahren in Europa – kommen wir am Mekong River an und machen eine Bootsfahrt „ueber den schwimmenden Markt“. Es ist schön, das „wirkliche Leben“ der Einheimischen zu sehen! Es geht weiter zu einer Insel, auf der Puffreis, Kokosbonbons und Reispapier/Reisnudeln noch traditionel hergestellt werden. Von dort aus zurueck ueber den Markt und weiter hinauf auf dem Mekong River zu einer weiteren Insel.

Mit dem Fahrrad geht es entlang eines Kanals zu einem schönen, abgelegenen Restaurant. Dort essen wir zu Mittag... Es gibt die Möglichkeit „Elephant Ear-Fish“ zu bestellen und ein Uebermass anderer Dinge, aber wir entscheiden uns fuer das „inculded package“. 


 Nach dem Mittagessen ging es dann mit einer Art Kahn auf einem kleineren Fluss zurueck Richtung Boot.Ich darf auch mal Rudern, was total komisch ist, da man ueber Kreuz rudert, aber man gewöhnt sich schnell daran und wir kommen gut voran.


Mit dem Boot geht es dann wieder flussabwärts und diesmal weiter nach Vinh Long. Ein kurzer Abstecher auf einen Schlangenmarkt und schlussendlich zurueck ins „crazy traffic“ und „crowded“ Ho Chi Minh.  
Im Kahn haben wir einen Deutschen kennengelernt mit dem wir noch etwas trinken gehen und dessen vietnamesische Freundin uns unglaublich viele Tipps fuer unsere Weiterreise gibt... Deutlich besser vorbereitet als noch ein paar Stunden vorher, nehmen unsere Planungen deutlich konkretere Formen an, auch wenn wir den Kauf des Bustickets zum nächsten Ziel erstmal getrost auf den nächsten Morgen verschieben....


Das Busticket nach Dalat ist gebucht... Wir waren noch mit Agneta und Olof Fruehstuecken und jetzt geht es auch schon bald auf einen siebeneinhalbstuendige Busfahrt nach Dalat... Jetzt trinken wir nochmals schnell etwas mit den beiden Schweden und dann geht es los...



Da Lat
Die 7,5-stuendige Fahrt nach Da Lat war eigentlich ganz in Ordnung... Zumindest war sie spannend – ich schätze fuer die Vietnamesen mehr als fuer uns, da sie uns siebeneinhalb Stunden anstarren konnten – und der Bus wies vor allem fuer den Preis einen ziemlich hohen Reisekomfort auf. Von Ho Chi Minh City ging es also in Richtung Zentralvietnam... An Board des Busses 40 Vietnamesen und wir – zwei blonde Mädchen, die Attraktion des Tages!
Unterwegs machten wir einen Stopp an einer „Autobahnraststätte“ - eine bessere Strassenkueche, aber lecker! - und dann ging es weiter den Berg hinauf. Wir lernten unseren Nebensitzer kennen, der zwar kein Englisch konnte, aber uns mit der Mithilfe seines Nebensitzers nach der Nummer fragte... Wir er sich mit uns unterhalten möchte, wissen wir allerdings nicht! ;-) Dann wurde schliesslich noch unser Bus irgendwo im Nirgendwo angehalten, weil unser Fahrer wohl zu schnell gefahren ist (zumindest glauben wir das!), aber nach 30 Minuten durften wir dann weiterfahren... 

In Da Lat begruessten uns dann frische 10Grad! Juhuuuuuuuuuuuuu, endlich das lang ersehnte Gefuehl von Winter! Unser eigentliches Hotel war ausgebucht, aber wir fanden ein anderes und fanden uns auf einmal in einem riesigen Zimmer mit zwei Einzelbetten, die beide Doppelbettgrösse hatten, wieder! Nicht schlecht. Backpackerreisen auf Luxusart ist das hier in Vietnam... Das beste: In jedem Hostel/ Hotel bekamen wir bislang HANDTUECHER (was fuer ein TRAUM!!!) und zumindest fliessend Wasser, wenn auch manchmal nur kalt. Soviel Luxus hatte ich in ganz Neuseeland nicht! :-)


Am nächsten Tag machten wir Da Lat und die umliegenden Tee- und Kaffeeeplantagen mit dem Motorroller unsicher! Das war vielleicht ein Spass!!! Besonders toll, dass man ueberall hinfahren und ueberall anhalten kann, wo man gerade moechte!!! Anfangs sind wir in die „Stadt“ gefahren und haben gefrühstückt (Gebratenes Hühnchen mit Reis!), danach noch einen Kaffee getrunken und dann ging es los.


Wir haben einen Tempel im Nachbarort besucht und sind zum nahegelegenen Berg gefahren und ringsrum über Stock und über Stein! Wort wörtlich, im Übrigen! Auf dem Rueckweg haben wir dann noch chinesische Reissuppe gegessen, sind ueber einen Markt geschlendert und  dann total muede und voll neuer Eindrücke ins Hotel zurueckgekehrt. 

Da Lat ist wirklich ein nettes „Bergstädtchen“, das wunderschön zwischen den Plantagen liegt. Mit einem See und einem kleinen Park und vielen vielen netten vietnamesischen Strassencafes, Strassenkuechen und Strassenmaerkten.











Von Da Lat nach Nha Trang
Puentklicht mit der Einkehr des Regens ging es fuer uns weiter nach Nha Drang. Die diesmal nur vierstuendige Busfahrt durch das zentralvietnamesische Bergland war wirklich kein Spass! Die vielen Kurven, die unser Busfahrer unbedingt in Formel1-Geschwindigkeit passieren musste, und das ständige Auf und Ab brachten so einige Vietnamesen im Bus zum Brechen und Annika und Ich versuchten vergeblich, uns mit Musik und aus dem Fenster schauen abzulenken.

In Nha Trang angekommen, war es auf einmal wieder 15 Grad wärmer und man kann an unserem Hotel sogar das Meer riechen! Wir sind abends noch hingelaufen und haben unterwegs bei einer vietnamesisch-chinesischen Strassentheaterauffuehrung zugeschaut.

In Vietnam ist noch 2011 und die Vietnamesen fiebern eifrig auf Tết Nguyên Đán,  kurz Tết hin.
Tết ist der wichtigste vietnamesische Feiertag, das Fest des neuen Jahres nach dem Mondkalender.

In Da Lat und auch hier in Nha Tran ist Vietnam irgendwie schon viel „chinesischer“, was sich besonders in der Kultur und im Essen bemerkbar macht!

Auf dem Rueckweg gab es dann noch viel zu viel und viel zu leckeres und viel zu guenstiges Essen und jetzt ist es Zeit zum Schlafen!



Nha Trang: PO NAGAR, Mud Bath und LONG SON PAGODA
Das Wetter in Nha Trang scheint heute unglaublich gut und wir mieten Fahrräder, mit denen wir die Umgebung erkunden. Nha Trang, angeblich ein „kleines Fischerdorf“, hat ca. 11.000 Einwohner, gleicht aber einer touristischen „Grossstadt“. Zumindest hat es nichts mit idyllischem Fischerdorf zu tun. Ist aber bei weitem nicht uebel, nur eben eine wenig super touristisch.


Wir fahren ueber den Fluss aus der Stadt hinaus und finden in einem Vorort doch eher etwas, dass einem Fischerdorf gleicht. Direkt hinter der Bruecke befindet sich „PO NAGAR“, eine Tempelanlage, die zwischen dem 07. und 12. Jahrhundert gebaut wurde. Von den urspruenglich 7-8 „Cham Towers“ sind leider nur noch 3 erhalten, aber die sind auf alle Fälle sehenswert.

Von dort aus fahren wir ein wenig weiter ins „Landesinnere“. Wir haben den „Insidertipp“ bekommen (der auch im Lonely Planet steht und deshalb gar nicht mehr so „inside“ ist), dass etwas abgelegen das THAP BA HOT SPRING CENTRE liegt, in dem man ein „mud bath“, also ein Schlammbad, nehmen kann. 
 

Wir entscheiden uns fuer die „public-Variante“ und sollten uns eigentlich einen Pool mit 8 Leuten teilen... Wir haben am Ende einen Mud Pool fuer uns alleine und die heissen Mineralquellen teilen wir auch nur mit noch einem Mädchen. Wir haben 3500 Donge pro Person gespart und sind super gluecklich und entspannt!

Mit dem Fahrrad geht es wieder zurueck Richtung Stadt. Unsere nächste Station ist der „LONG SON PAGODA“, ein Tempel, auf dessen Berg ein riesen grosser Buddha sitzt, der von vielen Punkten aus von der Stadt zu sehen ist. Um den Buddha herum gibt es eine Gedenkstätte fuer die Mönche, die sich 1963 auf Protest gegen die Gesetze des suedvietnamesischen Präsidenten selbst verbrannt haben.


Auf dem Rueckweg zum Hotel besuchen wir noch die Kirche. Es ist gerade Gottesdienst. Die Kirche ist katholisch und irgendwie klingt es total seltsam, eine katholische Messe auf Vietnamesisch zu hören...

Zum Abendessen gibt es diesmal Krokodil! Es ist richtig lecker, aber auch richtig, richtig scharf! Welchen Teil vom Krokodil ich genau gegessen habe, weiss ich nicht, aber es war auch jeden Fall gut! Die Speisekarte war im Uebrigen von Vietnamesisch auf Russisch uebersetzt und unglaublich viele Vietnamesen hier in Nha Trang sprechen „fliessend“ russisch. Hier scheint aber auch eine unglaubliche Majorität Russen unterwegs zur sein. Wir streunen noch ein wenig durch das Viertel und treffen eigentlich kaum andere Touristen ausser Russen...


Ein Tag am Strand und die Weiterfahrt nach Hoi An

Endlich steht bei uns Entspannen am Strand an, bevor es abends mit dem Nachtbus weiter gehen soll nach Hoi An. Leider regnet es als wir aufstehen, deshalb lassen wir uns mit Packen und Fruehstuecken lange Zeit.

Schliesslich wird doch noch etwas aus dem Strandtag und obwohl wir nur wenige Stunden dort liegen, eingecremt sind und Wolken am Himmer hängen, holen wir uns „världens sämsta“ Sonnenbrand! Oh my goodness! Die Sonne in Vietnam sollte man nicht unterschätzen... Es gab nicht so viele Stellen an meinem Körper, die noch keine australische Sonne gewöhnt waren, aber jetzt ziert mich auf alles Fälle ein kleiner roter Streifen...

Nachmittags spazieren wir noch ein wenig durch das Städtlein, essen zum letzten Mal zu Abend und dann geht es zur Bushaltestelle. Dort haben wir keine Ahnung wo wir so genau hinmuessen, aber mit mehr oder weniger freundlichen „Klapsen“ bugsiert man uns zum richtigen Bus und zu unseren Betten.

Im Bus gibt es dreihreihig Stockbetten und hinten sind jeweils unten und oben 5 Betten. Insgesamt passen somit wohl 60 Menschen in diesen Bus... Platz hat man da nicht gerade viel... Die „Betten“ sind geschätzte 50 – 60cm breit, fuer europäische Verhältnisse viel zu kurz und haben eine hohe Lehne... Mitsamt meinem Rucksack habe ich leider nicht ins Bett gepasst. Da der aber mein Netbook enthält, muss man eben Kompromisse machen und somit war eben kein Platz fuer die Beine da...

Die 12-stuendige Busfahrt ueber vietnamesische Strassen war nicht gerade angenehm. Immerhin ging es diesmal meist an der Kueste entlang und somit war es kein ständiges auf und ab, die Strassenzustände mit den zigtausend Schlaglöchern haben aber dennoch kein gutes Fahrgefuehl aufkommen lassen. Ist man dann doch mal weggedämert, riss einen spätestens das nächste Loch aus dem Schlaf und man konnte froh sein, so lange man nur aus dem Schlaf und nicht gleich aus dem Bett gerissen wurde... Aber immerhin sind wir gut angekommen, das ist die Hauptsache!!!



Hội An
Uferstrasse in Hoi An
In Hội An angekommen mussten wir dann doch erstmal ein bzw. zwei Stuendlein schlafen, ehe wir und die Stadt ein wenig anschauen konnten... Wir fanden ein nettes und relativ guenstiges Hotel mit super freundlichem Personal, dass nicht mal unsere Pässe sehen wollte, sondern meinte, wir könnten erstmal schlafen und dann einchecken...
Etwas ausgeschlafener fruehstueckten wir erstmal im hoteleigenen Restaurant (am Pool im Haus) und machen uns dann auf den Weg in die Stadt. 


Hội An bedeutet zu dt. etwa ruhige Gemeinschaft oder friedvoller Versammlungsort  (laut Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/H%E1%BB%99i_An)) und hat wirklich den Flair einer Kuestenstadt bzw. eines Fischerdorf mit unglaublich viel Charm und der einzigen Altstadt, die während des Vietnamkrieges nicht zerstört wurde.
Hafen in Hoi An
Sie wurde deshalb von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt, da sie ein gut erhaltenes Beispiel eines suedostasiatischen Handelhafens gilt. Hội An liegt an der Muendung eines grossen und wichtigen Flusses (Sông Thu Bồn) am Suedchinesischen Meer und war frueher der grösste Hafen in Suedostasien. 


Ganz Hội An scheint eine einzige riesige Schneiderei zu sein, was vermutlich daher ruert, dass es einst ein Hafen der Seidenstrasse war. Vom Hotel aus und anderen Touristen, die wir trafen, bekamen wir den Tip, darueber nachzudenken, uns hier Kleider schneidern zu lassen, da es hier so besonders guenstig sei. Bislang hatten wir diesen Gedanken keineswegs in Erwägung gebracht, jetzt schien es doch aber gar nicht so abwägig... Somit schauten wir bei unserem Stadtbummel zunächst mal bei einer der empfohlenen Schneidereien vorbei (Die Auswahl ist RIESIG, die Qualität oftmals erbärmlich!!!) und bestellten schliesslich eine Maßschneiderei fuer uns. Kein schlechtes Andenken an Hội An, denke ich.

Wir bummelten weiter durch die Altstadt, kamen an vielen vielen Schneidereien vorbei und an vielen „Geschäften“, in denen Frauen Laternen bastelten. Vor allem da Tet nun jeden Tag näher kommt, werden ueberall in den Strassen noch mehr bunte Stofflaternen aufgehängt, die bei Nacht leuchten! Wir laufen an 3 Enden der Stadt, besuchen noch einen Tempel und das Kriegsdenkmal und suchen dann nach einer netten Stelle zum Essen. Diese finden wir schlussendlich am Fluss.
Direkt am Wasser stehen Laternen auf kleinen Holztischen mit Miniholzstuehlen, eine Frau sitzt hinter vielen blubbernden Kesseln und heissen Pfannen, die „Bedienung“ leuchtet mit Lampen den Weg zum Tisch. Direkt an der Kante, unter uns ein Vietnamese im Stocherkahn, essen wir zu Abend... Dann geht es nach Hause und zeitig ins Bett, morgen frueh geht es um 05.00Uhr nach „My Son“!



My Son
Leider war es abends dann doch mal wieder später geworden als wir gehofft hatten und wir waren um 04.30Uhr, als der Wecker klingelte, doch ein wenig muede aber voll Abendteuerlust und gespannt auf My Son. Da das Wetter zur Zeit nicht so gut war – gestern regnetet es als wir ankamen – My Son zwischen den Bergen liegt und ringsherum Reisfelder sind, haben wir wohl keinen Sonnenaufgang zu erwarten, aber die Morgenstimmung fuehlt sich auf alle Fälle sehr gut an. Am Himmel prangen Sterne, noch kann man also auf den Sonnenaufgang hoffen.

In der Eingangshalle des Hotels erschreckt mich erstmal der Concierge, der unter einem Fliegennetz auf ein paar Matratzen direkt an der Tuer liegt... Weird, im Dunkeln fast ueber ihn zu fallen... Im Minibus sitzen 8 verschlafenen Gestalten, es riecht nach Moskitospray... Nach wenigen hundert Metern machen wir einen Fruehstueckstopp. In einem Hausflur gibt es Kaffe und Brot, mit Salat und Omelette... Fuer mich dann eben Kaffee und Wasser, aber immerhin Fruehstueck, bevor es weiter geht nach My Son. Da nur eine Tour so frueh am Morgen dorthin fährt, haben wir die Ganze Tempelanlage fuer uns alleine und keinen Touristenstau. Leider hängt der Nebel zwischen den Bergen, aber dennoch sind die Tempelruinen sehr beeindruckend. Die Stätte war /ist sehr heilig und viele Pilger kamen lange Wege mit Wasserbueffeln und Elefanten, um diese Stätte zu besuchen. Da sie zwischen den Bergen lag, wurde sie in keinem Krieg zerstört. Erst die Erfindung von Flugzeugen sorgte fuer die Entdeckung und schlussendlich auf die Zerstörung der Tempelanlage.







Nachdem wir von „My Son“ zurueckkamen, mussten wir nochmals schlafen... Aus „nur ein kleines Stuendchen“ wurden dann mal locker wieder zwei, aber was soll's, man muss genuegend Energie haben, um die Welt zu sehen! 

 
Dann ging es zur ersten Anprobe unserer Kleider (Annika liess sich ein Kleid schneidern und ich mir zwei Blusen) und von dort aus ging es mit den Fahrrädern an den Strand. Unterwegs kamen wir an einem wunderschönen Café in einer Bambushuette direkt am Fluss vorbei und tranken dort auf dem Balkon mit Blick auf den Fluss in Ruhe Kaffee.

Am Strand entspannten wir dann in der Sonne auf dem wunderschönen weissen Sandstrand. Nur die Touristen störten ein wenig, aber wir sind ja schliesslich auch welche – und die Verkäufer, die die ständig etwas andrehen wollen. „Same, same but different!“ und „Cheap, cheap, for your husband!“  mag anfangs noch lustig sein, wird aber irgendwann nervtötend.









Einer alten Frau mit wenigen, dafuer aber rabenschwarzen Zähnen im Mund und komischen „Kunst aus Schrott-Dingen“ in ihren Körben, folgt ein junger Mann in Badeshorts und einer Gluehbirne an einer blauen Nylonschnur um den Hals. Während sie uns mit ihrem breiten, „strahlenden“ Lächeln beschenkt, beugt er sich ueber uns, streckt uns eine Gluehbirne an einer Schnur, sowie einige Muscheln an „Heuballenschnueren“ hin und sagt: „Cheap, cheap, for your boyfriends!“... Wir sind erstmal irritier, „die Alte“ bricht in schallendes Gelächter aus, wir sind noch mehr irritiert, sie zieht schliesslich davon, er lässt sich nicht abwimmeln und so lernen wir schliesslich „Aron aus Australien“ kennen... Den ganzen Spass hat er eigentlich nur gemacht, um sich ueber die armen Verkäuferinnen lächerlich zu machen... Auch wenn mir die Dame leid tut, war die Aktion doch irgendwie ziemlich lustig...

Wir ziehen schliesslich weiter zum nächsten Strand und fahren von dort aus mit unseren Fahrrädern durch Reisfelder Richtung Sonnenuntergang. Um die Stadt herum ist alles sehr ländlich und von Landwirtschaft beherrscht. Wir kommen an vielen Kähnen, Menschen mit den landestypischen Hueten und Wasserbueffeln vorbei... Abendessen gibt es diesmal auf der anderen Seite des Flusses. Reis mit Schrimps, ein Geschmacksfeuerwerk mit wunderbarem Ausblick ueber Fluss und Altstadt!

 
Als wir ins Hotel zurueck kommen, bekomme ich meine frisch gewaschene Wäsche. Ich glaube, so gut und sauber hat sie seit 5 Monaten nicht mehr gerochen! Ein wunderbares und unbezahlbares Gefuehl!!!















 


Hoi An nach Ha Noi
Aus „wir stehen frueh“ auf, wurde absolut gar nichts. Wir verstehen nicht so recht, warum wir so muede sind, aber anbetrachts der 15h Busfahrt nach Ha Noi, die auf uns warten, gönnen wir uns den Luxus des Ausschlafens, fruehstuecken in Ruhe und packen in Ruhe. Danach bummeln wir nochmals durch die wunderschöne Stadt.
Und hat es gut gefallen in Hoi An und wir vermissen die Stadt schon jetzt. Obwohl diese Stadt touristisch ist, so ist sie doch touristisch auf eine angenehme Art. Ohne den grossen Rummel, ohne die grossen Luxusanlagen (die liegen ausserhalb am Strand) und ohne Remmidemmi. Ein kleines, idyllisches und verschlafenens Hafenstädtchen, das einem das Herz so weit machen und der Seele einfach so gut tut... Eine Oase der Ruhe auf dem Weg nach Norden. Genau das, was wir brauchten.

Um halb zwei holt und der Bus in der Nähe des Hotels ab. Da Tet vor der Tuer steht, ist der Zug – der Reunifiaction Express, der ueber den Wolkenpass fährt, leider schon seit Wochen ausgebucht. Das ist schade und ärgerlich, da wir dadurch mehr Zeit auf der Strasse verbringen und vor allem weniger von der Landschaft sehen. Der Zug nimmt eine alte Strecke ueber den Pass, der beeindruckende Bilder der Landschaft bereithält und direkt erlebbar macht, wie man die Klimazonen in Vietnam wechselt. 
Die meisten Busse – und so auch unserer – nehmen die neue Route durch ein „nicht mehr endendes Tunnel“, wodurch man zwar Zeit spart, aber leider viel versäumt. Naja, wahrscheinlich ist dieses Verpassen dieser grossartigen Zugstrecke einfach nur ein Wink mit dem Zaunpfahl, nochmals nach Vietnam zu kommen!

Unser Bus ist alt, und ueberfuellt. Wir hoffen, dass wir nicht wieder mit der selben Reisegesellschaft im Nachtbus unterwegs sind, aber dieser Bus hier lässt nicht viel Platz fuer Hoffnung uebrig. Die Frage nach „wie passen 60 Menschen in einen Bus“ löst Vietnam mit Plastikstuehlen im Gang... Wir schnaufen den Berg hinauf, durch das Tunnel und weiter die Berge hinauf... Vorbei an vielen liegengebliebenen Bussen, immer mit der Hoffnung, dass unser Bus die Last aushält und wir bis nach Hue kommen, denn von dort fährt unser Nachtbus weiter nach Hanoi.

Leider ist das Wetter ein wenig diesig und die vielen Menschen lassen nicht viel Platz, um aus den Fenstern zu schauen, dennoch haben wir spektakuläre Ausblicke auf Berge, deren Gipfel wolkenverhangen sind, Buchten, Täler und Lagunen, Fischerdörfern, Bergdörfer,... Vietnam ist landschaftlich einfach unglaublich abwechslungsreich und hat so viel zu bieten!

 Im völlig ueberfuellten Bus ohne Klimaanlage gibt es grundgenug zu schwitzen und der Blick auf die Uhr schuettet dann doch noch mehr Stresshormone aus. Wir hätten vor einer halben Stunde in Hue sein sollen und sind noch immer ca. 40 km entfernt... 
Unser Bus schleicht im Schneckentempo ueber die Strassen... hier uns da steigt jemand aus oder zu oder der Busfahrer wirft schnell ein Paket in eine der Huetten am Strassenrand... Der Busfahrer spricht kein Englisch und wir haben keine Ahnung, ob unser Bus wartet oder nicht.

In Hue angekommen ist alles ziemlich hektisch und chaotisch. Wir werden aus dem Bus gezogen, in einen Minivan gesteckt und dieser holt unseren Nachtbus schliesslich an einer Tankstelle ein! Uuuuufff, uns fällt ein riesen Stein vom Herzen! Allein der Anblick des Busses macht das Herz leichter, ein genauerer Blick lässt und erstaunen und hoffen, dass das wirklich unser Bus ist und der Blick ins Innere bringt das Herz dann zum Huepfen, bevor der Anblick unsrer Schlafgelegenheit es dann vollends zum Explodieren bringt!

Der Bus ist SAUBER, es sind weniger Menschen (auch weniger Betten) im Bus, als im letzten, es riecht gut und wir haben eine Toilette (die dazu auch noch sauber ist) an Bord! Wir werden „freundlich“ bis ganz nach hinten bugsiert, dort sind die unteren Betten „hinten auf der Pritsche“ noch frei, und der Deutsche ueberlässt und freundlicher Weise das „Dreierbett“ und nimmt sich eines der leeren Einzelbetten... Annika und ich sind im siebten Himmel. Es sind nur 3 Betten und keine 5 nebeneinander, es wäre auch mit dem Deutschen kein Problem gewesen, diese zu teilen, aber scheinbar muessen wir diese Liegefläche nur zu zweit teilen! Noch trauen wir diesem Frieden nicht ganz, sind aber völlig erstaund ueber diesen Komfort und Luxus des Reisens. Nicht nur, dass wir auch noch unseren Rucksack unter das Bett schieben können, nein, wir haben auch noch so viel Platz, dass wir ausgestreckt auf dem Ruecken liegen können! Und wir haben diesmal Sicherheitsgurte, das heisst, wir muessen nicht wieder fuerchten, aus dem Bett geschuettelt zu werden. Aus den Polstern stechen keine Schrauben in Oberschenkel und Ruecken  So schauen die bevorstehenden Stunden doch um einiges friedlicher aus!!! Unserer  Ruhe wird dann doch gestört und ein random guy legt sich zu uns in die Mitte und fuehlt sich wie ein Pascha. Er geniesst sein Dasein zwischen zwei blonden Mädchen sichtlich, macht sich ordentlich breit und zieht dann doch irgendwann wieder ab, da Annika Musik hört und ich mich mit dem Schreiben dieses Blogs befassen....

In Hue war aufgrund des Zeitdrucks keine Zeit, um etwas zu essen oder Wasser nachzukaufen, deshalb freuen wir uns sehr, dass wir unterwegs anhalten, um zu Essen. Das Essen ist super billig und total lecker! Wir bekommen dann doch noch unsere dritte Person ins Bett, zuviel Luxus wäre aber auch einfach uebertrieben gewesen. ;-) Die Fahrt ist ganz okay, nur leider läuft direkt unter meinem Bett der Motor ziemlich heiß und das Kunstleder fuehlt sich an, als wuerde es gleich explodieren... So ganz erholsam wie erhofft wird die Nacht dann doch nicht, aber sie war auf alle Fälle deutlich besser als die letzte Nachtbusfahrt!

In Hanoi empfängt uns leider leichter Regen... Die erste Herausforderung ist ein Taxi zu bekommen, das keine 200.000 Dong (60$) fuer 3km möchte. Gemeinsam mit Alex aus Berlin fahren wir zu seinem Hotel, wo wir das Gepäck lassen können, und erkunden gemeinsam Ha Noi. Zum Fruehstueck gibt es Fischsuppe und Kaffee, frisch gestärkt geht es dann los...




Wir bummel ein wenig durch die Altstadt und gehen zum Ho Chi Minh Mausoleum, wo wir eigentlich hoffen, Ho Chi Minh zu sehen, aber leider kommt man dort scheinbar nicht rein. Stattdessen gehen wir deshalb ins Museum und danach nochmals Kaffee trinken. 


 

Zum Abschluss des Tages essen wir dann noch gemeinsam. Es war sehr abenteuerlich, da die „Köchin“ am Strassenrand absolut kein Englisch konnte und wir somit nur den Presi aushandeln konnten, aber nicht, was wir dafuer bekommen. Am Ende gab es fuer jeden von uns sehr leckere Fruehlingsrollen und eine riesen Portion Reisnudeln und Suppe. Es war auf alles Fälle sehr sehr lecker!

Sapa -  eine Reise Richtung chinesische Grenze in eine andere Welt

Der Bahnhof in Ha Noi war selbstverständlich ein einziges Chaos und eigentlich ist man nahezu "lost"... Die Angestellten sprechen kein Englisch, es ist dunkel und gleichzeitig irren hunderte von Menschen ahnungslos zwischen den 10 Gleisen herum... Auf Nachfragen, wo wir denn hinmuessen, werden wir nur auf die Wartestuehle verwiesen, also bahnen wir uns irgendwie selbst den Weg durchs Chaos... Am Ende immerhin erfolgreich!!! 
Unsere Unterkunft fuer die Nacht erweist sich als äusserst luxeriös und im Grossen und Ganzen wäre die Zugfahrt ganz angenehm gewesen, hätte der Mann in unserem Abteil nicht SO LAUT GESCHNARCHT, dass es sogar lauter als das Rattern des Zuges war. :-) 


 
Immerhin mit ein paar Stuendchen "Schlaf" kamen wir dann puenklich um 05.30Uhr in Lao Cai, einer Provinzstadt, 340 km nördlich von Ha Noi und direkt an der Grenze zu China, an und bahnten unseren Weg nach Sapa. "Sa Pa" liegt im Hoàng Liên Son - Gebirge auf ca. 1600 Metern Höhe und wird von vielen sogenannten "Hill Tribes" bewohnt. Die Landschaft um Sa Pa herum ist der Hoang - Lien - Nationalpark, in ihm liegt auch Vietnams höchster Berg "Fansipan" (3143m), zu dessen Fuss es von Sapa ungefähr 13km sind.




Aus frueheren Posts wisst ihr ja, dass in Vietnam vom 23. - 25. Januar Tết ist und damit der wichtigste vietnamesische Feiertag, was so viel bedeutet, dass die Märkte in allen Regionen in Nordvietnam, wegen welcher wir die Torturen der vergangenen 48h auf uns genommen haben :-), heute leider nicht stattfinden...  
 

Okay okay, so viel hätten wir uns eigentlich denken können, bei unseren vorhergehenden Recherchen haben wir aber leider nichts darueber gefunden, es wurde uns auch von niemandem gesagt und um ehrlich zu sein dachten wir, dass wir hier oben in diesen Bergdörfern, dieses Tết, dass uns in den letzten Tagen ab und zu einen Strich durch die Richtung macht, am besten umgehen können. Aber Pustekuchen, auch hier endet das vietnamesische Jahr heute, am 22. Januar und deshalb geht hier nichts... :-)


Hätte man vorher mal diese Homepage lesen sollen:
"Von den 365 Tagen in einem Jahr arbeiten Bergsvölker in Vietnam 355 von ihnen, jederzeit in irgendeinem Wetter und dies ist nicht davon unabhängig, ob es Wochenende ist oder nicht. Während des vietnamesischen - Tet (Tet Nguyen Dan) zum Neujahr machen die Vietnamesen einen nachfolgenden 10 tägtigen Urlaub. Um den Rest des Jahres zu enden, benutzen die Vietnamesen zum Tetfest normalerweise alles, was sie gespart haben, mit der Hoffnung für ein besseres neues Jahr. Bei dieser Gelegenheit werden viele Feste veranstaltet, um ein ergiebiges Getreide im folgenden Jahr zu beten. Sie versuchen, sich mit dem Wunsch für ein glückliches und erfolgreiches Jahr gut miteinander zu benehmen." (http://www.voyagevietnam.net/ger/8-15.php)
Nunja, nun sind wir eben hier und das ist keineswegs schlimm! Nach Sapa wollten wir sowieso und es scheint ausserdem momentan der einzige Ort in Nordvietnam zu sein, in dem es in dem es nicht regnet und mir war es ganz lieb, endlich mal wieder anstängige Temperaturen (15 - 18 Grad) zu haben! Die Wärme der letzten Tage war einfach zu viel. ;-)

In Sapa angekommen wussten wir also nun erstmal nicht so recht, was wir mit der "gewonnen" Zeit anstellen sollten und waren ausserdem doch ein bisschen muede... Zunächst bummelten wir ueber den täglichen Markt in Sapa, der mittlerweile aber leider zu einem "gewöhnlichen Markt" geworden und und dann genossen wir erstmal ein ordentliches Fruehstueck (ganz viel Reis!!!). Danach machten wir eine kleine Wanderung in das naheliegende "Cat Cat Village", da hier die Sonne rauskam und die ganze Umgebung hier mitten in den Bergen einfach wundervoll ist!

 
Wir sind ein wenig traurig, dass wir weder mit dem Zug fahren konnten, da der wegen "diesem Tết" ausgebucht war und nun "verloren" in Sapa standen, da wegen "diesem Tết" die Märkte nicht waren, aber die Natur, die Reisterrassen, die Berge, die Wolken, das Klima und die "Hill Tribes" in ihren farbigen Trachten entschädigen fuer alle Muehen der langen Reise... 

Und wer etwas von der Welt sehen möchte, sollte sein Haupt nicht auf Seide betten...


Weltzeiten... und kaum eine stimmt!

Achja, die Bergvölker hier oben in Sa Pa feiern "Silvester" im Uebrigen gemeinsam in einem Heilbad. Heute wurden den ganzen Tag die Bäder geschrubbt und die Frauen schnitten mit riesigen Messern irgendwelche Blätter von irgendwelchen Bäumen ("Medizinbäumen"), aus denen ein Bad aufgegossen wird. Die Menschen treffen sich dann und setzen sich gemeinsam ins Bad! Wir haben 4 Australierinnen kennen gelernt und werden wohl mit ihnen heute Abend "Silvester" feiern... Zweimal innerhalb 3 Wochen??? Komisches Gefuehl, aber hier gehen die Uhren eben etwas anders!


Sapa - Neujahr  
Eigentlich hätten wir heute eine "Homestay-Trekking-Tour" machen sollen/wollen, allerdings erfuhren wir um 07.00Uhr in der Fruehe, dass wir wieder ins Bett können, da die Tourguides heute nicht arbeiten und wir die Tour erst am nächsten Tag machen können.

Anbetrachts der Tatsache, dass es draussen "schweinekalt" und neblig war und wir ein wenig muede waren, hatten wir eigentlich nichts gross dagegen und schliefen erstmal ein weing weiter...


Da das Hotelzimmer in etwa der Aussentemperatur entsprach, holte uns auch eigentlich nichts aus dem Bett, ausser ein knurrender Magen. Wir hatten also Fruehstueck im Hotel - eine wärmende Nudelsuppe - und bekamen von unserer Hotalmama viele chinesiche Suessigkeiten (sahen komisch und nicht ganz so lecker aus :) ) und einen ganzen Teller voll gerösteter Sonnenblumenkerne zur Feier des neuen Jahres. Mit den Worten "HAPPY NEW YEAR" gesellte sie sich ein wenig zu uns, wir assen gemeinsam Sonnenblumenkerne und dann ging es fuer uns wieder ins Bett.... Happy New Year,... wir feierten das mit "Heimkino" im Hotelbett, Kartoffelchips und Mittagsschlaf...


 
Zur "Feier des Tages" gingen wir abends essen. Wir fanden ein sehr schönes Restaurant - Restaurant "Fansipan" - mit verlockender Speisekarte und einem "offenen Feuer" (Abfall, der in einer Schale brennt), mitten im Restaurant. Fuer mich gab es Ente mit Curry und Reis! Ein absoluter Traum und den Gang durch die Kälte absolut wert! :-) Danach ging's wieder ins Bett, ein letzter Film und dann ins Land der Träume... Auch solche Tage muss es im Leben eines Backpackers geben!!!




Sa Pa - Homestay
oder auch: Warum bezahlt der Mensch freiwillig 30$, um eine Nacht in einer ungeheizten Huette zu verbringen, wenn er fuer das selbe Geld ein Zimmer in einem 4* Hotel bekäme?

Die oben genannte Frage haben wir uns am Tag vor der Tour, am Morgen vor der Tour -besonders als wir sahen, dass das Wetter eher noch schlechter anstatt annäherungsweise besser geworden ist - und wohl auch des öfteren während der Tour gestellt... Die Antwort auf die Frage findet ihr eventuell in diesem Blogeintrag, im Grunde denke ich aber, dass man dieses Erlebnis einfach selbst machen muss, um den wahren Gehalt der Antwort zu verstehen!

Eine Trekkingtour mit Homestay bei 6Grad, Nebel und Nieselregen ist zwar nicht unbedingt spassig, aber eine Erfahrung, die jede Muehe, all das Frieren und jeden Dollar wert war!
Morgens holte uns also unser Tourguide im Hotel ab und es ging mit Rucksack auf dem Ruecken und Wanderschuhe (oder auch Nike Free Run - ob das das richtige Equipment war???) los auf den Weg nach - Ja, wohin eigentlich?

Alles was wir wussten war, wir gehen heute los, schlafen heute Nacht irgendwo bei irgendwelchen Vietnames und kommen morgen irgendwann wieder zurueck! Wesentlich mehr wussten wir nicht, auch nichts so ganz, was wir brauchen oder dalassen können, also war die Devise: Das Nötigste und das WÄRMSTE, was wir besitzen, denn es war eiskalt!

Unser Tourguide - wie die meisten Vietnamesen nicht gerade der Längste - verschwand sofort hinter der Hoteltuer in einer Horde quasselnder "Hill Tribe" Frauen mit ihren bunten Gewändern und Strohtonnen auf dem Ruecken, die uns sofort befielen wie eine Horde Bienen eine Blumenwiese. Annika und ich wussten nicht so recht, was hier gerade von Statten geht, aber wir folgten der Meute einfach mal wie brave Lämmchen. 
Schon bald verliesen wir "Sa Pa Village", machten einen ersten Stop in irgendeiner Huette am Wegesrand und wurden von den Bewohnern eingeladen, am Feuer zu sitzen und Sonnenblumenkerne zu essen... Dazu gab's die obligatorischen "Happy New Year"-Suessigkeiten und Glueckwuensche fuer's neue Jahr. Totale Gastfreundlichkeit gegenueber fremden Touristen!

Dann ging es weiter, einen steilen Pfad hinab Richtung Tal, mit "toller Aussicht". Immer noch im Gefolge die vielen vielen Frauen, deren "Funktion" wir immer noch nicht so ganz durchschaut hatten... Weiter unten im Tal klarte allmählich der Nebel auf und die umliegende Landschaft begann allmählich, zumindest Teile ihrer Schönheit preiszugeben.
Es ging sprichwörtlich ueber Stock und ueber Stein, Huegel hinauf und Huegel hinab, ueber und durch irgendwelche Fluesse, ueber Bruecken, deren mehr Bretter fehlten als noch komplett waren, vorbei an vielen kleinen Huetten vom einen Dorf zum nächsten. Hier wohnen viele Minoritäten, die alle unterschiedliche aber unglaublich farbenfrohe Trachten haben und die alle eine eigene Sprache sprechen. Auf der 10km langen Wanderung kommen somit schnell mal 3 - 4 Sprachen zumsammen.

Dann gab es "Lunch" in einem Dorf, in dem uns schliesslich die Meute der Damen verliess, natuerlich nicht, ohne den Versuch, uns irgendwelche Dinge anzudrehen... "same, same... but different!" und "cheap, cheap, for your boyfriend", hallten mal wieder nur so durch die Gegend... Gluecklich sind diejenigen, die da (auch bei starkem Nebel) einfach ihre verspiegelte Sonnenbrille aufhaben und so tun, als wären sie nicht da! :-)
Zum Mittagessen gab es die obligatorische, typisch vietnameisische phở bò - Reisnudelsuppe mit Rind - auf der Terasse eines "Restaurants" mit Blick ueber die Reisterrassen. Während wir assen kippte unser Guide - der noch einen Hangover von gestern hatte -. ein paar Shots (Reiswein oder Schlangenwein) und rauchte mit den Locals eine Bong (WEIRD STUFF!!!), dann ging es weiter zum nächsten Dorf. Im Gefolge ein neues "Pack" Damen, die sehr gesprächig waren und ständig versuchten, irgendetwas an den Mann zu bringen... Ich sag nur: DANK SEI DER SONNENBRILLE!

Wir kamen schliesslich dort an, wo wir also heute Nacht schlafen sollten. Soi - unsere Gastgeberin - empfing uns mit offenen Armen, einem Lächeln und einem HAAAAAAAAAAPPY NEEEEEEEW YEEEEEEEEAAAAAAAAAAR!!! Dann gab es Gruentee, zur Feier des Tages "Reiskuchen mit Fisch und Schwein", eine Wanderung durch die umliegenden Reisterrassen und schliesslich ein paar Runden Bier vor dem Abendessen.

In der "Kueche" machten Toby, unser Guide und ich Fruehlingsrollen aus Reispapier fuer das Abendessen. Soi kochte derweil weitere Leckerein fuer uns. Schlussendlich stand ein riesen Dinner auf dem Tisch mit Gemuese, viel Reis, vielen Fruehlingsrollen und zweierlei Fleischgerichten und dann begann der grosse Spass: Soi begann mit dem Servieren des "Happy Waters", dem Reiswein, der eigentlich eine Spirituose und kein Wein ist!
Am Anfang schienen die Jungs - unsere australian guys, Heather, Annika und die beiden anderen Jungs - das noch recht gut wegzustecken und selbst unser Tourguide machte sich nichts mehr aus seinem Hangover, sondern goss sich ordenlich Shots in die Kehle. :-)
Im 30-SEkunden-Takt schallte nun also "HAPPY NEW YEAR" durch den Raum und darauf folgte jedes Mal ein Shot, so dass die Armen gar nicht wirklich zum Essen kamen.

Wenn dann jemand dass Gesicht verzog, sagte Soi nur "Oh, you don't look happy, you need more "happy water"!" und schon gab's den nächsten Shot hinterher. Da Ablehnen hier in diesem Land eigentlich als verpöhnt gilt, gab's auch kein Entkommen. Nach dem Dinner tanzten wir uns dann um die Feuerstelle herum warm, bevor die 3 Aussies mit dem Tourguide ein Boygroup special preisgaben... Immer mal wieder unterbrochen von einem "Happy New Year" inklusive eines Shots.

Soi, die diesen Rummel wohl jeden Abend hat und demnach ordentlich trinkfest ist, kippt sich insgesamt ueber 30 Shots hinter die Binde und war einfach immer noch kein bisschen betrunken.




Schliesslich hatte auch dieser Spass ein Ende und wir krochen alle auf dem Speicher unter unsere Decken und schliefen mehr oder wenig gut... zumindest bis es zum Dach hereinregnete und alles nass wurde.




Am nächsten Morgen sass Soi dann stundenlang vor der Pfanne ueber dem offenen Feuer und machte Pancakes fuer uns und fuer mich gab es die Reste vom Vorabend! Was fuer ein Start in den Tag!!! Yummy!!! Annika schienen die Pfannkuchen auf alle Fälle sehr zu schmecken, sie konnte kaum genug davon bekommen! :-) Die anderen liesen ihr grosszuegig die meisten Pfannkuchen uebrig, das Happy Water schien doch ein wenig auf den Magen geschlagen zu haben...


Dann hiess es auch schon "Auf Wiedersehen" sagen zu Soi und weiter ging es hinaus in die kalte, neblige Welt und weiter zu einem neuen Dorf.

Weiter ueber Stock und ueber Stein, durch einen Bambuswald, ueber mehr Stöcke und Steine, durch einen Wasserfall und jede  Menge Regen... noch mehr Steine, Schlamm, Wasser,... es war die ganze Zeit ueber so neblig, dass man kaum sah, wohin man genau ging...

Ohne die Hilfe der Einheimischen, wäre es an manchen Stellen nur sehr muehsam oder auch gar nicht vorangeganen...

Aber im schlimmsten Fall konnte man auch immer noch auf seinen vier Buchstaben rutschen, oder - so wie es mir - beim letzen Schritt bevor wir wieder auf befestigten Wegen waren - passiert ist: auf der vollen Breitseite! Wie gut, dass ich genau einen Pullover im Gepäck habe...   ;-) Shit happens!

Die einzige Frage, die bleibt... Warum tut man dies seinen Schuhen an und vor allem: WIE ZUM TEUFEL SOLL ICH DIE JEMALS WIEDER SAUBER BEKOMMEN??? Ganz egal, nur so erlebt man solche Dinge und was ist schon ein bisschen Schmutz?
Zurueck in Sapa duerfen wir schnell unter die Dusche huepfen, dann geht es mit dem Shuttle zurueck nach Lao Cai und von dort mit dem NAchtzug zurueck nach Ha Noi... Vielleicht ist das ja schon von Tet erwacht???








Hà Nội - Ha Long Bay - back to Hà Nộ
Unser Trip nach Halong Bay war leider nicht gerade das, was wir uns davon erhofft und versprochen hatten.
Nach einem viel zu kalten Sapa und einem Tag und einer Nacht in einem viel zu kalten Ha Noi in einem viel zu kalten Hotel, in dem man mit allen Klamotten, die man besitzt, unter der Decke liegt und immer noch friert, sollte es zu einem „wunderschönen Vietnamabschlusstrip“ nach Ha Long Bay gehen.
Von allen, mit denen wir gesprochen haben, als absolutes Muss empfohlen, waren die Erwartungen hoch und die Enttäuschungen gross. Selbstverständlich haben wir uns nicht das luxuriöseste Angebot geleistet – schliesslich ist der Norden Vietnams ohnehin teuer genug - , aber auch nicht das billigste Angebot genommen...

Nach der Busfahrt, auf der wir den Deutschen von der Homestaytour in Sa Pa wiedertrafen, und auf welcher unser Bus kaputt ging (war nur der Riemen, der den Kuehler antreibt, der feststeckte und schmorrte, aber kurzer Hand mit einem Taschenmesser einfach rausgeschnitten wurde), kamen wir mit ueber einer Stunde Verspätung endlich mal am Hafen in Ha Long Bay an. Um 11.30Uhr hätte es auf dem Boot „lunch“ geben sollen, um 13.00Uhr standen wir an der Warft und weit und breit war kein Boot in Sicht – beziehungsweise hunderte Boote, aber keines davon war unseres -. Im Regen und in der Kälte sank dann allmählich ein wenig die Laune, aber schliesslich kam dann doch unser Boot und es gab auch ein wenig Essen fuer uns (Entschuldigung, wir sollen EINEN Fisch mit 6 Personen teilen???).

Mit dem Schiff ging es dann raus aus dem Hafen, der erste Stopp war „Heaven Cave“. Trotz mega anstrengendem Reiseführer, der seine versprochenen Englischkenntnisse heute wohl nicht im Reisegepäck hatte,  besänftigte die wunderschöne Höhle immerhin die Gemueter und meine Stimmung erhob sich wieder deutlich. Nach der Höhle mal wieder im Regen und in der Kaelte stehen und warten auf das Boot... Danach ging es weiter, zu einer weiteren Höhle bei einem schwimmenden Dorf, fuer die man aber selbstverständlich zahlen musste (5$ fuer das „local government“ - jaja, schon klar! ;-) sie versuchen es einfach IMMER wieder!!!). Annika und ich entschieden uns, dass 5$ fuer ein bisschen Ruderbootfahren und Höhleschauen „ways too much“ sind und unterhielten uns lieber mit Marianne aus Dänemarkt auf dem „Sonnendeck“ und betrachteten das Treiben auf den Booten des schwimmenden Dorfes! Danach ging's endlich zum Kajakfahren. Die „bezahlten“ 30 Minuten wurden auf 20Minuten heruntergekuerzt – aber man will ja nicht kleinlich sein-, immerhin waren die landschaftlichen Eindruecke absolut imposant und die Stille zwischen den Felsen und das spiegelglatte Wasser waren Balsam fuer die Seele! Es ging weiter mit dem Schiff durch die traumhafte Landschaft und schliesslich durften wir in unsere Kabinen einchecken! Diese entsprachen immerhin nahezu den Bildern des Prospekts und wir chillten erstmal ein wenig auf dem Bett und genossen den Ausblick aus dem Fenster. Das Dinner entsprach ueberhaupt nicht der Prospektbeschreibung und war genau das selbe, wie das Mittagessen. Kalt, viel zu wenig und der Geschmack... naja, was soll ich dazu sagen.
Danach versuchte der „Barkeeper“ verzweifelt, uns zum Karaokesingen zu „zwingen“, stiess dabei aber auf wenig Begeisterung.



Hà Nội

Auch am Tag nach unserer Rueckher von Ha Long Bay nach Hà Nội – also am zwischenzeitlich vierten Tag nach dem offiziellen Ende von Tet (DIESEM TET!!!) - scheint Hà Nội immer noch in einer Art Tiefschlaf zu liegen.

Hà Nội, die „Stadt an der Biegung des Flusses“, ist mit ca. 6,5 Mio Einwohnern nach Ho Chi Minh die zweitgrößte Stadt Viet Nams und wurde erst nach 1882 von den Franzosen zur Hauptstadt (damals Regierungszentrum fuer gesamt Indochina) gemacht. Der Einfluss der Franzosen ist hier oben im Norden – besonders in Hà Nội – allgegenwärtig, aber auch der Einfluss von China ist deutlich spuerbar. Auf alle Fälle ist diese Stadt eine ganz andere, als die „grosse Schwester im Sueden“. Die einzige grosse Gemeinsamtkeit mögen wohl die unglaublich vielen Motorroller in den Strassen sein, die jedoch hier oben nicht ganz so zahlreich sind, wie in HCMC.

Eine weitere Gemeinsamkeit ist vielleicht noch das Fehlen von „global playern“ wie McDonald's (wenn auch KFC und BBQ Grill Einzug ins Stadtbild genommen haben) und haushohen Tankstellen – Benzin wird hier in alten PET-Flaschen am Strassenrand verkauft. Das Leben ist hier noch relativ typisch fuer Vietnam. Es ist eine lebendige Stadt, mit einem wuselnden und immer arbeitenden (ausser an Tet :) ) Volk, mit Suppenkuechen an jeder Strassenecke, Tante Emmaläden und Menschen, die ohne riesige westliche Supermärkte ueberleben können.
Sich von der Kolonialzeit erholt, das Gute behalten, sich damit arrangiert. Das ist wohl das Bild, das Hà Nội im Moment noch abgibt, jedoch merkt man den Wandel und die Wende zur westlichen Welt... Wie ein schleichender Zerfall der vietnamesischen Kultur, schleichen sich westliche Konzerne ein, es gibt vereinzelte, aber prunkvolle Shoppingtempel mit allem von (Adidas bis Zara), die den Glanz der Pagoden und Tempel dieser Kultur in den Schatten ruecken lassen. Eine neue Kolonialiserung im Rahmen der WTO, nur diesmal ein wenig freiwilliger. Hà Nội scheint wie eine Stadt zwischen zwei Zeiten, zwischen zwei Kulturen, zwischen zwei Welten... Auf der einen Seite erzählt sie Geschichten aus alten Zeiten – das zerfallende französische Viertel, der Herrschaftspalas Ho Chi Minhs – und auf der anderen Seite leuchten LCD-Bildschirme neben historischen Gebäuden, die Werbung fuer westliche Produkte zeigen...
Auf der einen Seite sind die Strassen verstopft, die Autos hupen, die Motorroller druecken sich durchs Gedränge, auf den Gesteigen parken Motorroller und zwingen Fussgänger dazu, die Strasse mit dem Verkehr zu teilen... Alles scheint hektisch und stressig und „i a rush“ und doch scheinen alle so bequem und gelassen, und keiner scheint es wirklich eilig zu haben in dieser Stadt.

Bei unserem letzten „eintägigen“ Aufenthalt in Hà Nội, das am Tag direkt nach Tet noch verschlafener war als jetzt, fanden wir eine „Seltenheit“, einen typisch westlichen Supermarkt. Die Supermärkte verkaufen meist Importprodukte und sind eigentlich nicht wesentlich guenstiger als die kleinen Tante Emmaläden am Strassenrand. Das Sortiment ist grösser und man findet alle bekannten Produkte aus unseren Supermärkten, von Hipp ueber Lindt bis zu Gruyère und Appenzeller. Man findet jedoch kaum Vietnamesen in den Supermärkten. Warum auch. Es gibt alles direkt an der Strassenecke. Mehr oder weniger frisch wandert dort alles, was man zum Leben braucht, ueber die Theke und  wer nicht selbst kochen will oder kann, findet an jeder Strassenecke Essenstände/Suppenkuechen.


Fuer heute haben wir uns dazu entschieden, dem guten Onkel Ho einen Besuch in seinem Mausoleum abzustatten. Was sollen wir auch anderes tun, wenn es draussen lausig kalt ist, man im Hotelzimmer mit Winterjacke unter die Bettdecke kriechen muss und Hà Nội am mittlerweile 7. Tag des neuen Jahres immer noch nahezu ausgestorben ist (abgesehen von Touristen!).

Dieses Tet ist glaube ich nur fuer Vietnamesen eine spannende Sache, und auch wenn es eigentlich nur 3 Tage dauert, legt diese Nationalfeierei das ganze Land bis Anfang Februar (Junge, du machst wohl Scherze) komplett lahm. Immerhin können wir nun behaupten, die Tetstimmung hautnah miterlebt zu haben, und das nicht nur einmal!

Hoffen wir also, das Uncle Ho nicht auch noch Tet feiert! Neulich standen wir immerhin vor seinem Mausoleum, kamen allerdings ausserhalb der Öffnungszeiten und gingen deshalb „nur“ in sein Museum. Das sollte uns diesmal nicht nochmals passieren!
Nachdem Ho Chi Minh uns bislang nur vom Hören Sagen und den Geldscheinen bekannt war und sich uns die Gelegenheit nunmal bot, besuchten wir das Grabmal, das im Stile des Lenin-Mausoleums errichtet wurde, und in welchem Ho Chi Minhs einbalsamierter Leichnam gegen seinen Willen aufgebahrt zur Schau gestellt wird. Bereits während seiner Präsidentschaft (1955-1969), als auch nach seinem Tod (1969), herrschte um ihn ein grosser Personenkult. Unter anderem wurde die Stadt Saigon in Ho-Chi-Minh-City umbenannt (1975).

Das Mausoleum wurde auf dem Hanoier Ba-Dinh-Platz in Hà Nội errichtet, der hauptsächlich Paraden des Militärs und fuer Aufmärsche zu parteilichen Anlässen dient, und auf dem Ho Chi Minh 1945 die Unabhängigkeitserklärung öffentlich verlas.
Das Militär riegelt den Platz systematisch ab und in asiatischer Disziplin und mit Trillerpfeife geht es also schlangestehend Richtung Eingang des Steinbunkers. Die Schlange ist nicht gerade kurz, aber durch die strikten Regeln und das Befolgen aller geht es zuegig voran.
Nach dem Sicherheitscheck werden die Kameras abgegeben, dann geht es in Zweierreihen weiter, blos keinen Schritt zu weit rechts oder links, sonst trillert es in den Ohren!

Es ist ein komisches Gefuehl. Warum kommt man, um einen Leichnam zu begaffen, von einem Menschen, der diesen Kult, diesen Rummel um seine Person, besser gesagt seinen Leichnam, gar nicht wollte. Ho Chi Minh wuenschte sich eine einfache Feuerbestattung, anstatt ein ewiges Gefangensein im gläsernen Kasten, von Scheinwerfern perfekt in Szene gesetzt. Ein Verrat am letzten Willen eines Freiheitskämpfers, eines Revolutionärs, der das Einfache liebte.

Während wir in der Schlange stehen, frage ich mich, warum ich hier bin, warum all die anderen hier sind... Schlange zu stehen, um ein paar Sekunden auf einen Leichnam zu starren. Ist das nicht paradox? Ist das nicht eigentlich Verletzung der Menschenrechte? Gegen seinen Willen zur Schau gestellt zu werden...
Jetzt sind wir nunmal da, jetzt schauen wir uns das mit eigenen Augen an, um sich ein eigenes Bild dieses „gespenstischen Kults“ machen zu können. Mit dem schrillen Pfiff der Trillerpfeife werden wir vorwärts kommandiert. Ueber den roten Teppich geht es zur Tuere des Mausoleums.
Dort stehen zwei schnieke Männer in weiser Uniform mit Bajonette und Maschinenpistole. Letze Anweisungen: „Muetze vom Kopf!“, „Hände aus den Hosentaschen!“, Kinder auf die linke Seite!“, usw. dann geht es im Trott auf der linken Seite die Treppenstufen hinauf, nur nicht stehen bleiben. Der Geruch und die Temperatur im Inneren erinnern mich leicht an meine Arbeit in Freiburg... Ueberall weisen Soldaten den Weg und achten mit eiserenen Blicken darauf, dass keiner spricht oder die Muetze wieder aufsetzt.

An der Wand, das wichtigste Zitat von Ho Chi Minh: „Es gibt nichts Wichtigeres als die Freiheit.“ Hier wird der Absurdität wohl der Gipfel gesetzt. Es wird der Freiheitsglaube zitiert, während der Leichnam des Verfassers dieses Zitates in einem Mausoleums „gefangen gehalten wird“!.
Um den Glaskasten, in welchem Onkel Ho in seinem schicken dunklen Anzug liegt, stehen regungslos vier Soldaten und wirken nicht minder leblos als Ho Chi Minh selbst. Sie starren uns in etwa so an, wie wir auf den Kasten starren. Stehenbleiben ist hier strengstens verboten. In 20 Sekunden wird man an diesem Staatsoberhaupt vorbeigeschleust, noch bevor man wirklich innehalten kann und auf sich wirken lassen kann, was man gerade sieht, ist man schon wieder auf dem Weg nach draussen. Ein bösses Zurechtweisen, da wir zu frueh angefangen haben zu reden, dann entlässt man uns an die frische Luft und die ganze Formation löst sich im Nu auf. Die Kameras, die in der Zwischenzeit ans andere Ende gebracht wurden, werden von uns abgeholt, dann geht man weiter durch den Alltag, als wäre nichts gewesen. Wir haben ihn gesehen, den Helden der Nation, einen grossen Staatsmann, zu dessen Ehre dieses Mausoleum errichtet wurde, aber wäre es nicht eine grössere Ehre fuer einen solchen Mann gewesen, ihm seinen letzen Wunsch zu erfuellen, anstatt ihn der Welt zur Schau zu stellen???


Ha Noi to Surat Thani via Bangkok  - good-bye Viet Nam

Es ist ein gutes Gefühl, wenn um 05.58Uhr der Hotelier an der Tür klopft und sagt, das Taxi sei da... und ein noch besseres, wenn man auch tatsächlich am Flughafen ankommt.

Da es äußerst „kompliziert“ war, sich frühmorgens zum Flughafen in Ha Noi zu bewegen, habe ich mich für die luxuriöse, aber dafür sicherere Variante entschieden und mir vom Hotel ein Taxi bestellen lassen. Dafür zahlt man einen vorher vereinbarten Fixpreis und umgeht somit (hoffentlich) eher gefälschte Taximeter oder Taxifahrer, die 60$ für 3km verlangen.

Es geht also durch die Dunkelheit, ein letztes Mal durch Hanoi. Auf den Straßen herrscht schon ordentlich Trubel. Vorbei am „Marketing“, auf dem um den besten Preis für die Fleischstücke gefeilscht wird, vorbei an Frauen mit Reishueten, die an der Straßenecke ihre tragbare Suppenküche aufgebaut haben, an „Businessmännern“, die gerade ihr Pho schlürfen, vorbei an Frauen mit Reishueten auf Fahrrädern, die alle möglichen Dinge transportieren und Frauen mit Reishueten, die Muell am Strassenrand verbrennen.
Der Taxifahrer „hupt“ sich seinen Weg durch das wuselige Treiben und das Chaos der „vietnamprägenden“ Motorroller. Vorbei an einem weiteren Nachtmarkt – dieses Volk scheint einfach keinen Schlaf zu brauchen...

Dann doch ein letzter Versuch des Taxifahrers, mich über den Tisch zu ziehen. An der Mautstelle für die Autobahn zum Flughafen möchte er, dass ich die Mautgebühr bezahle „Madame, Money...Taxi... Motorway“, obwohl ich ausdrücklich mit dem Hotel vereinbart hatte, dass diese Kosten im Preis enthalten sind! War ja eigentlich absehbar... Meine englische Antwort versteht er nicht, deshalb sage ich nur noch „Hotel!“ und siehe da, der Schlawiner drückt sich einfach auf der Busspur durch und muss plötzlich gar nichts zahlen. Dieses korrupte Pack (entschuldigt die politische Inkorrektheit!) Ha, hätt'ste wohl gerne, dass ich etwas dafür zahle... Ich hatte meine Dong sowieso Annika gegeben, und meine Baht oder gar Euro auf keinen Fall herausgerückt!

Ohne Meckern (er konnte ja eh kein Englisch) ging's dann voll zum Flughafen. Dort war nur leider mein Flug nicht angeschrieben, aber dass lag nur daran, dass ich zu früh war! :-) Wie kann denn so etwas passieren? Immerhin war damit der Check-In schnell erledigt, der Rucksack war obwohl ich hier in Vietnam so einiges eingekauft hatte, auf einmal wieder 1 Kilo leichter als in BKK beim Ausflug, die Sicherheitskontrolle war auch in 10Minuten erledigt, somit hatte ich am Flughafen fast zwei Stunden Zeit, bevor mein Flieger ging. Lange genug, um neben der Business Lounge ein wenig Internet zu schnorren und zu schauen, was so in der Welt passiert.

Für mich geht es jetzt zurück nach Bangkok (zum 3. Mal innerhalb von 7 Monaten), mit Tagesaufenthalt dort und dann mit dem Nachtzug weiter nach Surat Thani im Süden Thailands. Von dort aus soll es zu einem „10 Days in Silence Retreat“ im Wat Suan Mokkh weitergehen...



Good-bye Vietnam - Eindruecke einer Reise
Was nehme ich mit von dieser Reise? Jede menge neue Eindruecke – positive, als auch ein paar wenige, negative Eindruecke, viele neue Erlebnisse, interessante Begegnungen mit interessanten Menschen... Das Wissen, dass es nicht dem westliche luxuriösen Lebensstandard bedarf, um gluecklich zu sein, obwohl ich das schon zuvor wusste, es aber hier in diesem Land mal wieder sehr deutlich spuerbar war. Und die Dankbarkeit ueber Dinge, die wir fuer selbstverständlich halten in unserer Kultur, die aber keineswegs selbstverständlich sind!!!


Viet Nam,
ein Land mit einem Volk, dass sich von diversen Kriegen wieder hochgekämpft hat und stets die Freundlichkeit und das Lächeln im Gesicht behielt. Ein Land, das so unglaublich vielseitig ist. Ein Land, in welchem ich zum ersten Mal in meinem Leben Millionenbeträge von meinem Konto abhob, in dem die Menschen lange Fingernägel am Daumen und Kleinen Finger der linken Hand haben, in dem ich auf einer Nachtbusfahrt in Todesängsten „schwebte“ und während einer anderen im Luxus schwelgte... Ein Land, in dem es mehr Motorroller als Menschen zu geben scheint, was aber nicht stimmt, da oftmals 4 Personen auf einem Motorroller sitzen... Ein Land im Aufschwung, zwischen Reisfeldern und unberuehrter Natur und einem heranwachsenden Wirtschaftswunder...
SAME SAME, BUT DIFFERENT!

Meine Lieben... 
das ist nur ein kurzer und unvollständiger Abriss meiner letzten Tage in Viet Nam und es sollte eigentlich noch viel ausfuehrlicher sein...

Wie oben beschrieben, befinde ich mich auf dem Weg nach Sueden - momentan in BKK - und hoffe inständig, die ersten 10 Tage des Februars in einem Kloster zu verbringen.

Drueckt die Daumen, dass es klappt, ich berichte danach ausfuerhlich von meinen Erfahrungen aus "10 days in silence".

Gemäss dem Zitat, welches ich in Bangkok gelesen habe, verabschiede ich mich mit den Worten:

Silence is happiness!!!


Alles Liebe,

eure Melli